Zwergkärpfling (Heterandria formosa)

Aus Pet Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zwergkärpfling
Heterandria formosa
Zwergkärpfling (Heterandria formosa)
Name Zwergkärpfling
Name Lat. Heterandria formosa
Familie Lebendgebärende Zahnkarpfen
Familie lat. Poeciliidae
Ordnung Zahnkärpflingsartige
Ordnung lat. Cyprinodontiformes
Verbreitung Nordamerika
Lebensraum Bäche, Weiher
Tiergröße 2-4 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 20-26 °C
pH-Wert 7,0-8,0
Härte 10-20 °dH
Verhalten ♂ territorial
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Lebendgebärend
Zucht Einfach
Aquarium Ab 60 cm / 54 l
Lebenserwartung 2-3 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Zwergkärpflinge ist der Südosten der USA, von North Carolina bis in den Süden von Louisiana. Sie leben in verkrauteten, träge fließenden und stehenden Gewässern mit dichter Ufervegetation. Gelegentlich sind sie auch im Brackwasser zu finden.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine abwechslungsreiche, zum Teil dichte Bepflanzung haben, mit Unterständen und  Versteckmöglichkeiten (z.B. Lochgestein, Wurzeln) sowie ausreichenden Schwimmraum bieten. Ein dunkler Bodengrund und abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

In der Natur ernähren sie sich von Insekten, Kleinkrebsen, Plankton und Algen. Das Futterangebot besteht aus kleinem Lebendfutter, wie Cyclops, Daphnien und Artemia, das problemlos auch in tiefgekühlter Form angenommen wird, ergänzt mit tiefgekühlten Spezialfuttermischungen. Zusätzlich benötigen sie regelmäßig pflanzliche Nahrung, wie Algenblätter, pürierte Blatt- und Wildgemüse oder Trockenfutter (Flocken, Granulat, Mikro-Pellets) mit hohen pflanzlichen Anteilen (Spirulina, Kelp).

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft. Es darf nur soviel gefüttert werden, wie sofort (in maximal 10 Minuten) gefressen wird.

Vergesellschaftung

Auf Grund ihrer geringen Größe eignen sie sich nicht für ein Gesellschaftsbecken. Sie können aber mit anderen sehr kleinen und friedlichen Fischen vergesellschaftet werden. Unter den Männchen kann es im Wettbewerb um die Weibchen zu harmlosen Auseinandersetzungen kommen. Es sollten mindestens 5 Zwergkärpflinge gemeinsam gepflegt werden, wobei die Anzahl der Weibchen überwiegt.  

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Männchen sind kleiner und haben eine zum Begattungsorgan umgebildeten Afterflosse (Gonopodium). Die Weibchen sind größer und erscheinen runder.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind lebend gebärende Fische. Die innere Befruchtung wird durch das Gonopodium des Männchens ermöglicht. Die Tragezeit beträgt ca. 4 Wochen. Im Gegensatz zu allen anderen lebendgebärenden Zahnkarpfen entwickeln sich die Eier nicht gleichzeitig, sondern nacheinander (Superfötation). Alle 1-4 Tage werden 1-6 relativ große Jungfische geboren. Nachdem sie an der Wasseroberfläche ihre Schwimmblase gefüllt haben, können sie sofort mit der Nahrungsaufnahme beginnen. Die Elterntiere stellen den Jungfischen kaum nach.

Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Staubfutter, Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Im Winter kann die Wassertemperatur auf 16-18 °C abgesenkt werden.

Weiches Wasser wird nicht gut vertragen und macht sie anfällig für Krankheiten. Die Zugabe von Meersalz (Mineralsalz) aus dem Zoofachhandel zur Wasser-Aufhärtung beugt vor.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert sind mindestens 14-tägig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Ludwig Stiftner

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF