Blauer Phantomwels L128 (Hemiancistrus sp. 'L128')
Blauer Phantomwels L128 Hemiancistrus sp. 'L128' | |
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Name | Blauer Phantomwels L128 |
Name Lat. | Hemiancistrus sp. 'L128' |
Familie | Harnischwelse |
Familie lat. | Loricariidae |
Ordnung | Welsartige |
Ordnung lat. | Siluriformes |
Verbreitung | Venezuela |
Lebensraum | Flüsse |
Tiergröße | 18 cm |
Ernährung | Omnivor, weiches Holz |
Temperatur | 25-29 °C |
pH-Wert | 6,5-7,5 |
Härte | 2-12 °dH |
Verhalten | Nachtaktiv, friedlich |
Haltung | Einzeln, Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Fortpflanzung | Höhlenbrüter |
Zucht | Schwierig |
Aquarium | ~ 300 l |
Lebenserwartung | 8-10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die dämmerungs- bis nachtaktiven Blauen Phantomwelse L128 kommen im Einzugsgebiet des Rio Orinoco zwischen Puerto Carreno in Kolumbien und Puerto Ayacucho in Venezuela vor. Sie leben in fließenden Gewässern, wo sie sich oft in der Strömung zwischen und unter Steinen aufhalten.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Das Aquarium sollte eine robuste Randbepflanzung haben mit Steinen, Höhlen (Welshöhlen) und Wurzeln, die Versteckmöglichkeiten bieten und die zugleich Bestandteil der Nahrung sind. Ein Bodengrund aus Sand und rundkörnigem Kies, gedämpftes Licht (Schwimmpflanzendecke) sowie eine mittlere Strömung ist ideal.
Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.
Ernährung
Sie ernähren sich von pflanzlicher und tierischer Kost. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Trockenfutter für Harnischwelse (Granulat, Pellets, Chips, Tabletten) füttern, ergänzt mit Algenblättern, weichem Holz und frischem Gemüse, wie Zucchini, Broccoli, gequetschten Erbsen, überbrühtem Spinat sowie Zoopankton, Cyclops, Daphnien, Artemia, Mückenlarven, Garnelen etc. (lebend oder tiefgekühlt).
Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird, ausgenommen Pflanzenkost. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Sie sind ruhige, friedliche Welse, die sich nur während der Laichzeit etwas territorial verhalten und für ein Gesellschaftsbecken mit anderen ruhigen Fischen sehr gut geeignet sind. Empfehlenswert ist, sie paarweise oder in einer Gruppe von 3-5 Tieren zu pflegen.
Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Geschlechtsunterschied
Geschlechtsreife Männchen besitzen deutlich längere Kiemendeckelstacheln (Interopercular-Odontoden) und haben einen wesentlich stärkeren Odontodenbewuchs am ersten Brustflossen-Hartstrahl als Weibchen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Nachzucht im Aquarium ist schon mehrfach gelungen. Sie sind Höhlenbrüter und das Männchen betreibt die Brutpflege.
Wichtige Information
Es gibt mehrere Standortvarianten, die sich sowohl in der Grundfärbung wie auch in der Größe, Anzahl und Anordnung der Punkte am Körper unterscheiden.
Sie besitzen ein kräftiges Saugmaul, mit löffelförmigen Zähnen zum Abraspeln von Holz und eine Darmflora, die es den Fischen ermöglicht, die Zellulose zu verdauen.
Beim Fang sind möglichst feinmaschige Netze zu verwenden, damit sich die Hartstrahlen der Brustflossen oder die Hautzähne (Odontoden) auf den Knochenplatten nicht verhaken, die beim Anfassen schmerzhafte Stichverletzungen verursachen können.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch; SEIDEL & EVERS (2005): Wels Atlas Bd. 2, Mergus Verlag; SCHMIDT, WERNER, LECHNER (2005): MiniAtlas L-Welse, Bede-Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF