Hecht (Esox lucius)

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Hecht
Esox lucius
Hecht (Esox lucius)
Name Hecht
Name Lat. Esox lucius
Synonym Gemeiner Hecht
Familie Hechte
Familie lat. Esocidae
Ordnung Hechtartige
Ordnung lat. Esociformes
Verbreitung Europa, Asien, Amerika
Lebensraum Flüsse, Seen
Tiergröße 60-100 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 4-28 °C
pH-Wert 7,0-7,5
Härte 5-10 °dH
Verhalten Räuberisch, aggressiv
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Spezialisten
Fortpflanzung Freilaicher
Zucht Mittelschwer
Aquarium Teichhaltung
Lebenserwartung 10-15 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Hechte sind in Europa, ausgenommen auf der Iberischen Halbinsel, Süditalien und dem südlichen Balkan, in Nord- und Mittelasien sowie in Nordamerika von Alaska bis zu den Großen Seen weit verbreitet. Sie leben in der Uferregion von großen, klaren Seen und in langsam fließenden Flüssen, wo sie sich vorzugsweise zwischen Wasserpflanzen, in Seerosenfelder und im Schilfgürtel aufhalten.

Einrichtung und Haltung

Empfehlenswert ist ein sehr großer Teich, der mit Teich-, Schwimm- und sauerstoffspendenden Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Hornblatt etc.), großen Flusskieseln mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten sowie einem Bodengrund aus rundkörnigem Kies und Sand eingerichtet sein sollte und freien Schwimmraum bietet.

Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein dem Wasservolumen angepasster Filter notwendig.

Ernährung

Der Hecht ist ein Lauerjäger, der mit einem blitzschnellen Vorstoß seine Beute fängt. Sie ernähren sich vorwiegend von Fischen, aber auch Frösche, Krebse und kleine Säugetiere werden gefressen. Das Futterangebot besteht entsprechend ihrer Größe aus Insektenlarven, Fischlaich, Würmern und lebenden Fischen. Nach Gewöhnung werden auch tote (tiefgekühlte) Futterfische angenommen. Trockenfutter wird nicht akzeptiert.

Es darf nur soviel gefüttert werden, wie in wenigen Minuten gefressen wird.

Vergesellschaftung

Hechte sind standorttreue Einzelgänger, die ihr Revier gegen Artgenossen aggressiv verteidigen. Nur in ausreichend großen Teichen können mehrere Tiere gemeinsam gehalten werden. Eine Vergesellschaftung ist nur mit großen und wehrhaften Fischen möglich, da jeder Fisch der nur geringfügig kleiner ist als Beute in Betracht kommt.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Es sind keine äußeren Unterscheidungsmerkmale der Geschlechter bekannt. Die Männchen sind kleiner als die Weibchen.

In der Laichzeit von März bis Mai laicht das Weibchen im seichten Wasser über Pflanzen oder überschwemmten Wiesen ab. Die Eier kleben auf Blättern und Ästen. Der Laichvorgang dauert 2-5 Tage und es werden bis zu 130.000 Eier pro Weibchen abgelegt. Nach 2-3 Wochen schlüpfen die Larven und schwimmen nach einigen Tagen frei. Die Männchen sind nach 2 Jahren, Weibchen nach 4 Jahren geschlechtsreif.

Wichtige Information

Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.

Bei Temperaturen unter 8-10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, halten sie nahe dem Grund eine Winterruhe. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 3, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF