Sibirischer Stör (Acipenser baerii)

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Sibirischer Stör
Acipenser baerii
Sibirischer Stör (Acipenser baerii)
Name Sibirischer Stör
Name Lat. Acipenser baerii
Familie Störe
Familie lat. Acipenseridae
Ordnung Störartige
Ordnung lat. Acipenseriformes
Verbreitung Nordostasien
Lebensraum Flüsse, Seen, Ästuarien
Tiergröße 140 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 4-22 °C
pH-Wert 6,5-8,0
Härte < 25 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Spezialisten
Fortpflanzung Freilaicher
Zucht Keine Zuchtberichte
Aquarium Teichhaltung
Lebenserwartung 30+ Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B

Vorkommen

Die Sibirischen Störe kommen im Arktischen Meer (Kara, Laptev, Ostsibierische See) und in den sibirischen Flüssen, von Ob im Westen über Yenisei und Lena bis Kolyma im Osten, vor, aber auch in den großen sibirischen Seen, wie dem Baikalsee. Sie leben in den Küstenzonen und wandern zum Laichen die Flüsse aufwärts. Es gibt auch Populationen, die weitgehend sesshaft nur im Süßwasser leben und keine oder nur kurze Laichwanderungen untenehmen.

Einrichtung und Haltung

Sie benötigen sehr große Teiche, die mit einem weichen, zum Gründeln geeigneten Bodengrund sowie mit runden Flusskieseln eingerichtet sind und ausreichenden Schwimmraum bieten. Eine leichte bis mäßige Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.

Ernährung

Die bewegungsfreudigen Fische haben einen großen Nahrungsbedarf. In der Natur ernähren sie sich vorwiegend von kleinen Fischen und bodenlebenden Tieren, wie Krebsen und Larven. Das Futterangebot besteht aus einem hochwertigen, sinkenden Trockenfutter (Granulat, Pellets) für Störe, ergänzt mit Kleinkrebsen, Fischlaich, Insektenlarven, Fisch- und Muschelfeisch, das problemlos auch in tiefgekühlter Form angenommen wird sowie Regenwürmern, Mehlkäferlarven und Schnecken.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Sie sind friedliche Fische, die keine aggressiven oder unverträglichen Verhaltensweisen zeigen und gut mit anderen, nicht zu kleinen Teichfischen vergesellschaftet werden können.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Es sind keine äußeren Unterscheidungsmerkmale bekannt.

Sie unternehmen bis zu 3.000 km lange Laichwanderungen flussaufwärts, die sie im Herbst beginnen. Die Eiblage erfolgt dann von Juni bis Juli in der starken Strömung der großen Flüsse auf Sand- oder Kiesböden (Freilaicher). Männchen sind mit 9-19 Jahren geschlechtsreif, Weibchen mit 11-22 Jahren. Weibchen begeben sich alle 3-5 Jahre und Männchen alle 2-3 Jahre auf Laichwanderung. Es sind keine Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium bzw. Teich bekannt.

Artenschutz

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Die Wassertemperatur soll 20-22 °C nicht übersteigen. Sie werden in Fischfarmen gezüchtet und sind wichtige Fische der Aquakultur.

Bei Temperaturen unter 8 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Sibirischen Störe und es wird nur mehr wenig Futter angenommen. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.

Das Wohlbefinden der Fische sollte regelmäßig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2004): Aquarien Atlas Bd. 3, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF