Europäischer Aal (Anguilla anguilla)
Europäischer Aal Anguilla anguilla | |
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Name | Europäischer Aal |
Name Lat. | Anguilla anguilla |
Synonym | Flussaal |
Familie | Echte Aale |
Familie lat. | Anguillidae |
Ordnung | Aalartige |
Ordnung lat. | Anguilliformes |
Verbreitung | Europa |
Lebensraum | Flüsse, Seen |
Tiergröße | 50 cm |
Ernährung | Carnivor |
Temperatur | 4-22 °C |
pH-Wert | 6,5-8,0 |
Härte | < 25 °dH |
Verhalten | Nachtaktiv, räuberisch |
Haltung | Einzeln, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Freilaicher |
Zucht | Keine Zuchtberichte |
Aquarium | Teichhaltung |
Lebenserwartung | 10-15 Jahre |
Artenschutz | WA Anhang II; EU Anhang B |
Vorkommen
Die Europäischen Aale sind in den Binnengewässern von Europa und Kleinasien weit verbreitet sowie in der Nord- und Ostsee, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Sie leben hauptsächlich im Süßwasser, wo sie in Flüssen, Bächen und Seen mit weichen, schlammigen Böden vorkommen und sich tagsüber zwischen Pflanzen oder im Boden versteckt aufhalten.
Einrichtung und Haltung
Sie benötigen Teiche mit einer dichten Uferbepflanzung, Wurzeln und Steinen, die zahlreiche Versteckmöglichkeiten bieten. Ein weicher Bodengrund in dem sie sich eingraben können und gedämpftes Licht (Schwimmpflanzen) ist ideal.
Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.
Ernährung
Sie sind nachtaktive Räuber, die sich in der Natur von Insekten, Krebsen, Würmern, Fischlaich und kleinen Fischen ernähren. Das Futterangebot besteht aus einem handelsüblichen Trockenfutter (Granulat, Pellets) für Teichfische, ergänzt mit Kleinkrebsen, Fischlaich, Insektenlarven, Fisch- und Muschelfeisch, das problemlos auch in tiefgekühlter Form angenommen wird sowie Regenwürmern, Mehlkäferlarven und Schnecken.
Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Jungtiere bilden große Schwärme. Mit zunehmenden Alter werden sie räuberische Einzelgänger, die nicht mit kleinen Teichfischen vergesellschaftet werden können.
Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Fortpflanzung und Zucht
Die Weibchen werden wesentlich größer als die Männchen.
Sie sind katadrome Wanderfische, die zum Laichen in das Meer zurückkehren. Die Europäischen Aale wandern über 5.000 km in die Sargassosee, nahe den Bahamas, laichen in großer Tiefe und sterben anschließend. Die Aallarven schlüpfen im Atlantik, erreichen nach ca. 2 Jahren die europäische Küste als ca. 7 cm große "Glasaale" und wandern nachts in großen Schwärmen flussaufwärts ("Steigaal" oder "Gelbaal"). Am Ende ihrer Wachstumsphase, 6-12 Jahre bei Männchen und 9-20 Jahre bei den Weibchen, werden sie geschlechtsreif und wandern als "Blankaale" zurück ins Meer.
Artenschutz
Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Wichtige Information
Sie können die Hälfte ihres Sauerstoffbedarfs über die Haut decken, für kurze Zeit das Wasser verlassen und so kleine Strecken über (feuchtes) Land zurücklegen.
Die Wassertemperatur soll 20-22 °C nicht übersteigen. Bei Temperaturen unter 8 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Europäischen Aale und es wird nur mehr wenig Futter angenommen. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein. Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich bzw. Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 3, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF