Rittergrundel (Stigmatogobius sadanundio)

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Rittergrundel
Stigmatogobius sadanundio
Rittergrundel (Stigmatogobius sadanundio)
Name Rittergrundel
Name Lat. Stigmatogobius sadanundio
Synonym Gobius sadanundio
Familie Echte Grundeln
Familie lat. Gobiidae
Ordnung Grundelartige
Ordnung lat. Gobiiformes
Verbreitung Südasien, Ozeanien
Lebensraum Ästuarien
Tiergröße 8-9 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 20-26 °C
pH-Wert 7,0-8,5
Härte 10-20 °dH
Verhalten Semi-aggressiv
Haltung Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Höhlenbrüter
Zucht Schwierig
Aquarium ~ 150 l
Lebenserwartung 5-7 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Rittergrundeln sind von Pakistan über Indien und der Malaiischen Halbinsel bis Indonesien und Fidji weit verbreitet. Sie leben in der Gezeitenzone von Flussmündungen (Ästuare), wo sie sich bevorzugt im seichten Wasser mit schlammig-sandigen Böden, Wurzeln und Steinen aufhalten.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte zahlreiche Versteckmöglickeiten (Höhlen, Spalten, Unterstände) aus Steinen, Mangrovenwurzeln und Pflanzen sowie einige freie Sandflächen und ausreichenden Schwimmraum bieten. Ein feinkörniger Bodengrund, abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) und mittelhartes bis hartes, leicht alkalisches Wasser mit einer mäßigen Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden oder tiefgekülten Tubifex, Artemia, Mysis, Mückenlarven etc. oder einer handlesüblichen tiefgekühlten Futtermischung. Zusätzlich benötigen sie regelmäßig pflanzliche Nahrung, wie handelsübliche Algenblätter. Auch hochwertiges, sinkendes Trockenfutter (Granulat, Crisps, Tabletten) mit hohen pflanzlichen Anteilen (Spirulina, Kelp) wir nach Gewöhnung gut angenommen, sollte aber nicht Hauptbestandteil der Nahrung sein.

Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Sie verhalten sich ruppig gegen andere Fische und Männchen sind besonders zur Brutzeit innerartlich territorial. Sie sollten paarweise oder im Harem, ein Männchen mit mehreren Weibchen, gepflegt werden. Sie gelten als Flossenzupfer und sollten nur mit  Fischen, die sich in der oberen Wasserregion aufhalten, vergesellschaftet werden. Zu kleine Fische werden als Beute angesehen.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Die Männchen haben meist eine länger ausgezogene Rückenflosse und sind etwas größer als die leicht gelblich gefärbten Weibchen.

Fortpflanzung und Zucht

Es gibt vereinzelte Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium. Die zahlreichen, sehr kleinen Eier werden meist auf der Decke einer Höhle oder Felsspalte abgelegt und vom Männchen bewacht. Nachdem die Larven geschlüpft sind, treiben sie im Wasser (pelagische Entwicklung) und beginnen sofort, nachdem ihr Dottersack aufgebraucht ist, Nahrung aufzunehmen.

Wichtige Information

Obwohl sie häufiger im Süßwasser vorkommen als im Brackwasser, ist für die dauerhafte Haltung die Zugabe (1-2 Esslöffel pro 10 l Wasser) von Meersalz (Mineralsalz) aus dem Zoofachhandel zur Wasser-Aufhärtung empfehlenswert. Auch sollte die Wassertemperatur nicht konstant gehalten, sondern nachts etwas abgesenkt werden.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMEL (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF