Karausche (Carassius carassius)
Karausche Carassius carassius | |
---|---|
Name | Karausche |
Name Lat. | Carassius carassius |
Familie | Karpfenfische |
Familie lat. | Cyprinidae |
Ordnung | Karpfenfischartige |
Ordnung lat. | Cypriniformes |
Verbreitung | Asien, Europa |
Lebensraum | Flüsse, Seen, Weiher |
Tiergröße | 20-40 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 4-28 °C |
pH-Wert | 5,0-8,0 |
Härte | 10-30 °dH |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Freilaicher |
Zucht | Mittelschwer |
Aquarium | Teichhaltung |
Lebenserwartung | 8-10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Karauschen sind von Westeuropa bis nach Ostsibirien weit verbreitet. Diese besonders anpassungsfähign und anspruchslosen Fische leben meist in pflanzenreichen, stehenden Gewässern, wie Seen, Weihern, Altarmen, Tümpeln und in Überschwemmungsgebieten, kommen aber auch in langsam fließenden Flüssen mit dichter Ufervegetation sowie im Brackwasser vor.
Einrichtung und Haltung
Sie benötigen ausreichend große Teiche, die mit Teich-, Schwimm- und sauerstoffspendenden Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Hornblatt etc.), großen Flusskieseln sowie einem Bodengrund aus rundkörnigem Kies und Sand eingerichtet sein sollten und freien Schwimmraum bieten.
Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.
Ernährung
Sie sind problemlos in der Fütterung. Das Futterangebot besteht vorwiegend aus handelsüblichem Spezialtrockenfutter für Teichfische, wie Flocken, Sticks oder Granulat mit niedrigem Proteingehalt (unter 30 %). Dazu benötigen sie pflanzliche Nahrung, wie Wasserpflanzen (Elodea densa, Cabomba caroliniana, Rizzia flutians etc.) oder überbrühte Blätter (Spinat, Löwenzahn) bzw. Trockenfutter mit hohen pflanzlichen Anteilen (Spirulina). Gelegentlich sollte Lebendfutter, wie Daphnien, Cyclops, Tubifex und Mückenlarven angeboten werden, das auch problemlos in tiefgekühlter Form angenommen wird.
Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Sie sind ruhige, friedliche und gesellige Fische, die keinerlei aggressive oder unverträgliche Verhaltensweisen zeigen. Es sollten mindestens 5, besser aber mehr Karauschen gemeinsam gepflegt werden. Ein Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Teichfischen ist gut möglich.
Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Fortpflanzung und Zucht
Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Die Männchen sind etwas schlanker als die Weibchen.
Zwischen Mai und Juni, bei einer Wassertemperatur von mindestens 15 °C, laichen die Weibchen in der seichten Uferzone ab, wo die Eier an Pflanzen haften bleiben. Nach 3-7 Tagen schlüpfen die Larven, die sich weitere 3 Tage an Wasserpflanzen heften, bevor sie an die Wasseroberfläche kommen, um ihre Schwimmblase mit Luft zu füllen.
Die Lebenserwartung kann 10-20 Jahre betragen.
Wichtige Information
Karauschen können lange fasten, in sauerstoffarmen Gewässern überleben und kurzzeitig, im Schlamm eingegraben, in trockengefallenen Gewässern überdauern.
Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.
Bei Temperaturen unter 10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Karauschen und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, graben sie sich im Schlamm ein und halten eine Winterruhe. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF