Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix)

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Silberkarpfen
Hypophthalmichthys molitrix
Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix)
Name Silberkarpfen
Name Lat. Hypophthalmichthys molitrix
Synonym Tolstolob
Familie Ostasiat. Weißfische
Familie lat. Xenocyprididae
Ordnung Karpfenfischartige
Ordnung lat. Cypriniformes
Verbreitung Asien
Lebensraum Flüsse
Tiergröße 50-70 cm
Ernährung Planktivor
Temperatur 4-28 °C
pH-Wert 6,5-7,5
Härte 10-20 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Freilaicher
Zucht Schwierig
Aquarium Teichhaltung
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Silberkarpfen stammen aus dem östlichen Asien, wo sie von der chinesischen Pazifikküste bis Sibirien weit verbreitet sind. Sie leben in tiefen, langsam fließenden Flüssen oder großen Seen. In Europa und Nordamerika wurden sie häufig zur Algenbekämpfung ausgesetzt.

Einrichtung und Haltung

Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und sauerstoffspendenden Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Hornblatt etc.), großen Flusskieseln sowie einem Bodengrund aus rundkörnigem Kies und Sand eingerichtet sein und viel freien Schwimmraum bieten.

Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein dem Wasservolumen angepasster Filter notwendig.

Ernährung

Silberkarpfen ernähren sich vorwiegend von pflanzlichem Plankton, das sie mit Hilfe ihres zu einem feinen Sieb verwachsenen Kiemenreusenapparates aus dem Wasser filtern.

Im Teich sollten reichlich Algen und Plankton vorhanden sein. Das Futterangebot besteht aus einem hochwertigen Futter für Teichfische auf pflanzlicher Basis (Spirulina Algen), das nach Gewöhnung gut angenommen wird. Gelegentlich sollte Lebendfutter, wie Bosmiden, Copepoden und Cyclops angeboten werden, das auch meist problemlos in tiefgekühlter Form akzeptiert wird oder alternativ eine tiefgekühlte Spezialfuttermischung.

Es darf nur so viel gefüttert werden, wie in wenigen Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Sie sind ruhige, friedliche und gesellige Fische, die keinerlei aggressive oder unverträgliche Verhaltensweisen zeigen. Es sollten mindestens 5, besser aber mehr Silberkarpfen gemeinsam gepflegt werden.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden, die Männchen sind zur Paarungszeit etwas schlanker als die Weibchen.

Sie sind Freilaicher, die von Mai bis Juli über kiesigem Grund in stark strömenden Gewässern bei einer Wassertemperatur von 18-26 °C ablaichen. Bereits nach 2-3 Tagen schlüpfen aus den flussabwärts treibenden Eiern die Larven, die sich, nachdem sie ihren Dottervorrat aufgebraucht haben, von Zooplankton ernähren.

Soweit bekannt ist, pflanzen sich Silberkarpfen in Mitteleuropa nicht natürlich fort.

Wichtige Information

Der Silberkarpfen ist keine heimische Art und daher ist besonders darauf zu achten, dass er nicht in die freie Wildbahn gelangt (Faunaverfälschung!).

Sie sind gute Springer, die bei ihren Flusswanderungen Hindernisse bis über 1 m überwinden können. Silberkarpfen eignen sich sehr gut zur Schwebealgenbekämpfung, allerdings wird das Teichwasser nicht wesentlich klarer.

Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen. Bei Temperaturen unter 8-10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, halten sie eine Winterruhe nahe dem Grund. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 3, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF