Endler-Guppy (Poecilia wingei)

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Endler-Guppy
Poecilia wingei
Endler-Guppy (Poecilia wingei)
Name Endler-Guppy
Name Lat. Poecilia wingei
Familie Lebendgebärende Zahnkarpfen
Familie lat. Poeciliidae
Ordnung Zahnkärpflingsartige
Ordnung lat. Cyprinodontiformes
Verbreitung Venezuela
Lebensraum Süßwasserlagunen
Tiergröße 2,5-4,5 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 20-28 °C
pH-Wert 7,0-8,5
Härte 15-30 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Lebendgebärend
Zucht Einfach
Aquarium Ab 60 cm / 54 l
Lebenserwartung 2-4 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Der Endler-Guppy kommt ausschließlich (endemisch) in den wasserpflanzenreichen, seichten Gewässern der Campoma- und Buena Vista Süßwasser-Lagunen in Venezuela vor. Die Wildform gelangt nur sehr selten in den Handel.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine abwechslungsreiche, zum Teil dichte Bepflanzung haben, mit Unterständen und  Versteckmöglichkeiten (Wurzeln) sowie ausreichenden Schwimmraum bieten. Ein dunkler Bodengrund, abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) und mittelhartes bis hartes Wasser ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus Lebendfutter, wie Cyclops, Daphnien, Artemia und Mückenlarven, das problemlos auch in tiefgekühlter Form angenommen wird, dazu handelsübliche, tiefgekühlte Futtermischungen, ergänzt mit hochwertigem Trockenfutter (Flocken, Granulat). Zusätzlich benötigen sie regelmäßig pflanzliche Nahrung, wie Algenblätter, zerdrückte Erbsen, pürierte Blatt- und Wildgemüse oder Trockenfutter (Flocken, Granulat) mit hohen pflanzlichen Anteilen (Spirulina, Kelp).

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft. Es darf nur soviel gefüttert werden, wie sofort (in maximal 10 Minuten) gefressen wird.

Vergesellschaftung

Sie sind sehr friedliche Fische, auch innerartlich und für ein Gesellschaftsbecken mit anderen ruhigen und friedlichen Fischen gut geeignet. Es sollten mindestens 5, besser aber mehr Guppies gemeinsam gepflegt werden, wobei die Anzahl der Weibchen überwiegen sollte.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Männchen sind kleiner und haben eine zum Begattungsorgan umgebildete Afterflosse (Gonopodium). Die Weibchen sind größer und erscheinen runder.

Fortpflanzung und Zucht

Guppies sind lebend gebärende Fische. Die innere Befruchtung wird durch das Gonopodium des Männchens ermöglicht. Befruchtete Weibchen sind meist deutlich an einem dunkel gefärbten Trächtigkeitsfleck am hinteren Bauchraum zu erkennen. Nach 4-6 Wochen Tragezeit werden bis zu 100 Jungfische geboren. Sie sind bei der Geburt bereits voll entwickelt und selbstständig. Nachdem sie an der Wasseroberfläche ihre Schwimmblase gefüllt haben, können sie sofort mit der Nahrungsaufnahme beginnen.

Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Es besteht Uneinigkeit, ob der Endler-Guppy (Poecilia wingei) eine Standortvariante des Guppy (Poecilia reticulata) ist, oder als eigenständige Art geführt werden soll. Da sich beide Arten uneingeschränkt kreuzen, ist für viele der Artcharakter nicht gerechtfertigt. 

Weiches Wasser wird nicht gut vertragen und macht sie anfällig für Krankheiten. Die Zugabe von Meersalz (Mineralsalz) aus dem Zoofachhandel zur Wasser-Aufhärtung beugt vor.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert sind mindestens 14-tägig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Ruinemans Aquarium B.V.

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch 

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF