Rotflossen-Ohrgitterwels (Parotocinclus maculicauda)

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Rotflossen-Ohrgitterwels
Parotocinclus maculicauda
Rotflossen-Ohrgitterwels (Parotocinclus maculicauda)
Name Rotflossen-Ohrgitterwels
Name Lat. Parotocinclus maculicauda
Familie Harnischwelse
Familie lat. Loricariidae
Ordnung Welsartige
Ordnung lat. Siluriformes
Verbreitung SE-Brasilien
Lebensraum Bäche
Tiergröße 6 cm
Ernährung Limnivor, Aufwuchs
Temperatur 22-26 °C
pH-Wert 6,5-7,5
Härte 5-15 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Substratlaicher
Zucht Schwierig
Aquarium ~ 80 l
Lebenserwartung 4-5 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Rotflossen-Ohrgitterwelse sind in den Küstenflüssen zwischen Rio de Janeiro und Santa Catarina im Südosten von Brasilien weit verbreitet. Sie leben in Bächen und kleinen Flüssen, mit dichter Ufervegetation, zwischen Totholz und Wasserpflanzen.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine dichte Bepflanzung haben mit Steinen und Wurzeln, die Versteckmöglichkeiten bieten. Ein sandiger, mit etwas Laub (z.B. Seemandelbaumblätter) bedeckter Bodengrund, gedämpftes Licht (Schwimmpflanzen) und eine schwache Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie fressen den pflanzlichen Belag (Aufwuchs) von Steinen, Hölzern, Pflanzen etc. und die darin befindlichen Kleinstlebewesen. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Trockenfutter für Welse (Granulat, Pellets, Chips, Tabletten), ergänzt mit Algenblättern, frischem Gemüse, wie Zucchini, Broccoli, gequetschten Erbsen oder überbrühtem Spinat füttern, dazu gelegentlich in kleinen Mengen Zooplankton, Cyclops, Daphnien, Artemia, Mückenlarven etc. (lebend oder tiefgekühlt).

Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird, ausgenommen Pflanzenkost. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Diese sehr friedlichen, tagaktiven Welse leben in Gruppen oder kleinen Schwärmen und können gut in einem Gesellschaftsbecken mit anderen kleinen und friedlichen Fischen sowie Garnelen und Zwerggarnelen gepflegt werden. Sie sollten in einer Gruppe von mindestens 5-10 Fischen gehalten werden. Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Bei Männchen ist der erste Strahl der Rücken- und Brustflossen rot gefärbt.

Fortpflanzung und Zucht

Der Laich wird meist an der Unterseite von Wasserpflanzen geheftet. Die Larven schlüpfen nach 5-6 Tagen und schwimmen nach 4-5 Tagen frei. Die Elterntiere betreiben keine Brutpflege.

Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Infusorien) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da der Laich eine leichte Beute ist.

Wichtige Information

Sie gelten als gute Algenputzer und Aquarienpflanzen werden kaum beschädigt.

Das Laub (Seemandelbaum, Eiche etc.) reichert das Wasser mit Huminstoffen an, senkt auf natürliche Weise den pH-Wert und ist eine wertvolle sekundäre Nahrungsquelle (Ballaststoffe).

Beim Fang sind möglichst feinmaschige Netze zu verwenden, damit sich die Hartstrahlen der Brustflossen nicht verhaken.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Ludwig Stiftner

Quellenangabe: 2. Tierhaltungsverordnung BGBl. Nr. 486/2004 idgF; BAENSCH & RIEHL (1997): Aquarien Atlas Bd. 5, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 31 Abs. 2 Tierschutzgesetz idgF und § 9 Tierschutz-Sonderhaltungsverordnung idgF