Werners Grundcichlide (Lamprologus werneri)

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Werners Grundcichlide
Lamprologus werneri
Werners Grundcichlide (Lamprologus werneri)
Name Werners Grundcichlide
Name Lat. Lamprologus werneri
Familie Buntbarsche
Familie lat. Cichlidae
Ordnung Buntbarschartige
Ordnung lat. Cichliformes
Verbreitung Kongo
Lebensraum Bäche, Flüsse
Tiergröße 10-13 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 25-27 °C
pH-Wert 7,0-8,0
Härte 5-15 °dH
Verhalten Aggressiv
Haltung Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Höhlenbrüter
Zucht Mittelschwer
Aquarium ~ 250 l
Lebenserwartung 6-8 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Werners Grundcichliden ist das Stromschnellengebiet unterhalb des Pool Malebo (ehemals Stanley Pool) im Kongobecken. Dort leben sie bevorzugt in der starken Strömung von rasch fließenden Bächen und kleinen Flüssen.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte mit einigen Pflanzen, großen Flusskieseln und Wurzeln strukturiert sein, zahlreiche Höhlen, Spalten und Unterstände haben sowie viel Schwimmraum bieten. Ein mit Kies und Steinen bedeckter Bodengrund sowie eine sehr starke Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

In der Natur ernähren sie sich vorwiegend von Insekten, Insektenlarven und Kleinkrebsen. Das Futterangebot besteht aus Lebend-, Tiefkühl- und Trockenfutter. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Trockenfutter für Cichliden (Flocken, Granulat, Pellets) sowie mit Cyclops, Daphnien, Artemia, Mückenlarven etc. (lebend oder tiefgekühlt) füttern.

Empfehlenswert ist, mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sollten paarweise oder besser im Harem, ein Männchen mit mehreren Weibchen, gepflegt werden. Besonders Männchen verhalten sich innerartlich sehr territorial, sind aber auch gegenüber anderen bodennahen Fischen aggressiv. Die Haltung mehrerer Harems ist nur in einem wesentlich größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Eine Vergesellschaftung mit nicht zu kleinen, oberflächenorientierten Fischen ist gut möglich.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Das Männchen ist wesentlich größer als das Weibchen und hat eine deutlich länger ausgezogene Rückenflosse.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind polygame Höhlenbrüter. Das Weibchen besetzt eine Höhle und verteidigt diese gegen andere Weibchen. Es heftet bis zu 80 Eier meist an die Höhlendecke oder an die Wände. Das Weibchen betreibt die Brutpflege und verteidigt ihre Höhle, die sie nicht verlässt. Die Jungfische schlüpfen nach 2-3 Tagen und schwimmen nach 8-10 Tagen frei. Das Männchen verteidigt das gesamte Revier mit den Bruthöhlen seines Harems.

Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Sie sind keine Wühler. Eine starke Strömung (Strömungspumpe) im Aquarium hilft die innerartliche Aggressivität der Werners Grundcichliden zu vermindern.

Sie sind mit ihrem stromlinienförmigen Körper, den kräftigen Brustflossen und der großen Schwanzflosse gut an das Leben in der starken Strömung angepasst.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF