Speichenwels (Heteropneustes fossilis)

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Speichenwels
Heteropneustes fossilis
Speichenwels (Heteropneustes fossilis)
Name Speichenwels
Name Lat. Heteropneustes fossilis
Synonym Kiemensackwels
Familie Kiemenschlauchwelse
Familie lat. Heteropneustidae
Ordnung Welsartige
Ordnung lat. Siluriformes
Verbreitung Asien
Lebensraum Flüsse, Sümpfe
Tiergröße 25-30 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 20-30 °C
pH-Wert 6,0-8,0
Härte 5-30 °dH
Verhalten Nachtaktiv, räuberisch
Haltung Einzeln, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Experten
Fortpflanzung Offenbrüter
Zucht Schwierig
Aquarium Ab 250 l
Lebenserwartung 5-8 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die nachtaktiven Speichenwelse sind von Pakistan über Indien und Sri Lanka bis Myanmar weit verbreitet. Sie kommen vorwiegend in Weihern, Teichen, Tümpeln, Sümpfen und Marschen, oft mit einem sauerstoffarmen Wasser vor sowie in träge fließenden, schlammigen Flüssen.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine dichte Bepflanzung haben, mit vielen Versteckmöglichkeiten, wie Höhlen (Welsröhren, Lochgestein) und Wurzeln sowie ausreichenden Schwimmraum bieten. Ein dunkler schlammig-weicher Bodengrund und gedämpftes Licht (Schwimmpflanzen) ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie sind unkomplizierte, gierige Fresser. Das Futterangebot besteht aus Lebend-, Tiefkühl- und Trockenfutter. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Trockenfutter für Welse (Granulat, Tabletten, Pellets) sowie mit Artemia. Mysis, Tubifex oder Mückenlarven (lebend oder tiefgekühlt) füttern und entsprechend ihrer Größe mit Regenwürmern, Mehlkäferlarven, Garnelen, Muschelfleich und Fischstücken. Die Fütterung sollte in den Abendstunden erfolgen.

Es darf nur so viel gefüttert werden, wie in wenigen Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Empfehlenswert ist, diese geselligen Fische in einer Gruppe von 2-5 Tieren zu pflegen. Sie sind sehr friedlich und können gut mit ähnlich großen Fischen, wie asiatischen Barben oder Buntbarschen vergesellschaftet werden. Zu kleine Fische werden als Beute angesehen.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Es sind keine äußeren Unterscheidungsmerkmale bekannt. Adulte Weibchen erscheinen runder als die Männchen.

Fortpflanzung und Zucht

Vereinzelt ist die Nachzucht im Aquarium gelungen. Die Eier, oft mehrere Tausend, werden meist in einer vorher ausgefächelten Grube abgelaicht und vom Männchen bewacht. Nach etwa 24 Stunden schlüpfen die Jungfische und schwimmen nach 5 Tagen frei. Sie werden noch einige Wochen bewacht, bevor die Brutpflege endet. Die Jungfische wachsen sehr schnell und sind bereits nach einem Jahr geschlechtsreif.

Jungfische müssen mehrmals täglich mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Große Vorsicht ist bem Hantieren mit den Speichenwelsen geboten, da ihre Brustflossenstrahlen mit Giftdrüsen verbunden sind. Verletzungen sind sehr schmerzhaft und sollten ggf. ärztlich versorgt werden. Beim Fang sind möglichst feinmaschige Netze zu verwenden, damit sich die Hartstrahlen der Brustflossen nicht verhaken. Sie haben ein zusätzliches Atmungsorgan (Kiemenschläuche) mit dem sie atmosphärische Luft atmen können und so in sauerstoffarmen Gewässern überleben können. Das Aquarium sollte sehr gut abgedeckt sein um ein Entweichen zu verhindern.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); BAENSCH & RIEHL(2006): Aquarien Atlas Bd. 2, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF