Rio Areoes-Erdfresser (Geophagus sp. 'Rio Areoes')

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Rio Areoes-Erdfresser
Geophagus sp. 'Rio Areoes'
Rio Areoes-Erdfresser (Geophagus sp. 'Rio Areoes')
Name Rio Areoes-Erdfresser
Name Lat. Geophagus sp. 'Rio Areoes'
Synonym Geophagus neambi
Familie Buntbarsche
Familie lat. Cichlidae
Ordnung Buntbarschartige
Ordnung lat. Cichliformes
Verbreitung Südamerika
Lebensraum Flüsse
Tiergröße 15-20 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 25-30 °C
pH-Wert 6,5-7,5
Härte 1-10 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Experten
Fortpflanzung Maulbrüter
Zucht Mittelschwer
Aquarium Ab 300 l
Lebenserwartung 8-12 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Rio Areoes-Erdfresser ist der Rio Areòes, im Flusssystem des Rio Araguaia im Mato Grosso, Brasilien. Sie leben dort in den pflanzenreichen Sandzonen, im stehenden oder fließenden Gewässer, die von Geröll- und Felsflächen unterbrochen werden.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine robuste Randbepflanzung haben, mit einigen runden Flusssteinen und Wurzeln als Versteckmöglichkeit sowie viel freie, zum Wühlen geeignete Sandflächen. Ein weicher, tiefer Bodengrund mit etwas Laub (z.B. Seemandelbaum, Eiche) bedeckt, gedämpftes Licht (Schwimmpflanzen) und weiches, leicht saueres Wasser mit einer schwachen Strömung ist ideal.

Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus Lebend-, Tiefkühl- und Trockenfutter. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen, sinkenden Trockenfutter (Granulat, Pellets, Tabletten) sowie mit Tubifex, Artemia, Mysis, Mückenlarven oder Garnelen (lebend oder tiefgekühlt) füttern. Zusätzlich benötigen sie regelmäßig pflanzliche Nahrung, wie blanchierte Blatt- und Wildgemüse, Algenblätter oder Trockenfutter mit pflanzlichen Inhaltsstoffen (z.B. Spirulina). Empfehlenswert ist, mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit.

Vergesellschaftung

Sie sollten paarweise oder besser in einer Gruppe von 5-8 Tieren gepflegt werden. In zu kleinen Gruppen steigt die innerartliche Aggressivität. Sie sind nur während der Laichzeit revierbildend. Die Haltung einer größeren Gruppe ist nur in einem größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Gegenüber anderen Fischen sind sie verträglich und lassen sich gut mit ruhigeren, wärmebedüftigen Fischen vergesellschaften. Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Das erwachsene Männchen ist größer und besitzt deutlich längere, spitz ausgezogene Flossen sowie eine spitze Genitalpapille, die beim Weibchen rund ist. Bei Jungtieren kann man das Geschlecht kaum feststellen.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind ovophile Maulbrüter. Das Weibchen laicht meist auf einem flachen, gut geputzten Stein oder ähnlichem ab. Nachdem das Männchen die Eier befruchtet hat, nimmt sie das Weibchen sofort in ihren geräumigen Schlund (Pharynx) zur Maulbrutpflege auf. Sobald die Larven geschlüpft sind, wechseln sich die Elterntiere bei der Maulbrutpflege ab. Nach 8-11 Tagen werden die Jungen aus dem Maul entlassen. Nur über Nacht oder bei drohender Gefahr flüchten die Jungfische wieder ins Maul der Eltern. Die Jungfische werden noch einige Wochen von den Elterntieren betreut, bevor die Brutpflege endet. Jungfische müssen mehrmals täglich mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Sie durchwühlen den Bodengrund auf der Suche nach Fressbarem. Diesem arttypischen Verhalten entsprechend werden sie auch Erdfresser genannt. Pflanzen werden nicht gefressen, sollten aber in Töpfe gesetzt und mit Steinen gegen das Herauswühlen gesichert werden. Das Laub (Seemandelbaum, Eiche etc.) reichert das Wasser mit Huminstoffen an und senkt auf natürliche Weise den pH-Wert.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert sind mindestens 14-tägig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); BAENSCH & RIEHL (1997): Aquarien Atlas Bd. 5, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF