Moderlieschen (Leucaspius delineatus)

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Moderlieschen
Leucaspius delineatus
Moderlieschen (Leucaspius delineatus)
Name Moderlieschen
Name Lat. Leucaspius delineatus
Familie Weißfische
Familie lat. Leuciscidae
Ordnung Karpfenfischartige
Ordnung lat. Cypriniformes
Verbreitung Europa
Lebensraum Bäche, Weiher
Tiergröße 6-9 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 4-30 °C
pH-Wert 6,0-8,5
Härte 12-20 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Schwarm
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Substratlaicher
Zucht Einfach
Aquarium ~ 150 l oder Teichhaltung
Lebenserwartung 2-4 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Moderlieschen erstreckt sich vom Rhein- und dem Donaueinzug bis zum Ural und dem Kaspischen Meer. Sie sind Schwarmfische, die in kleinen, schwach fließenden oder stehenden Gewässern, wie Bächen, Tümpeln und Überschwemmungsgebieten leben, wo sie sich nahe der Wasseroberfläche im dichten Pflanzenbewuchs in Ufernähe aufhalten.

Einrichtung und Haltung

Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und Unterwasserpflanzen (Sauerstoffspender) sowie einem Bodengrund aus Sand und rundkörnigem Kies eingerichtet sein.

Bei der Pflege in einem Kaltwasseraquarium ist darauf zu achten, dass neben einer dichten Randbepflanzung und zahlreichen Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Steine) auch ein großer Schwimmraum zur Verfügung steht. Ein weicher Bodengrund, sauerstoffreiches Wasser und leicht abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) ist ideal.

Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.

Ernährung

Sie ernähren sich von Zoo- und Phytoplankton, Algen und kleiner Anflugnahrung (Mücken). Die Nahrung wird vorwiegend von der Wasseroberfläche aufgenommen. Für eine ausgewogene Ernährung mindestens einmal täglich mit einem hochwertigen, schwimmenden Teichfutter (Flocken, Granulat, Pellets) sowie mit Cyclops, Daphnien, Mysis, Artemia, Plankton, Mückenlarven etc. (lebend oder tiefgekühlt) füttern. Dazu etwas pflanzliche Nahrung, wie handelsübliches Grünfutter (Kelp, Spirulina).

Vergesellschaftung

Sie sind lebhafte und gesellige Fische, die keinerlei aggressive oder unverträgliche Verhaltensweisen zeigen. Es sollten mindestens 10, besser aber mehr Moderlieschen gemeinsam gehalten werden. Sie können gut mit anderen friedlichen Teichfischen vergesellschaftet werden.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Das Weibchen wird etwas größer und erscheint rundlicher als das Männchen.

Die Laichzeit ist von April bis Juni. Das Weibchen bildet eine kurze Legeröhre und klebt die ca. 1 mm großen Eier in Bändern an vertikale Pflanzenstängel (Schilf). Das Männchen betreibt die Brutpfege. Es bewacht und befächelt mit Flossenbewegungen den Laich. Nach 1-2 Wochen schlüpfen die Larven.

Wichtige Information

Der Name Moderlieschen kommt von „mutterlos“, weil der Laich, der manchmal am Fuß von Wasservögel kleben bleibt, in andere Gewässer verschleppt wird.

Sie vertragen höhere Temperaturen und können in kleineren Teichen gepflegt werden. Beim Fang mit dem Netz ist Vorsicht geboten, da sie leicht ihre Schuppen verlieren können.

Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.

Bei Temperaturen unter 8-10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, halten sie nahe dem Grund eine Winterruhe. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich bzw. Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF