Vielpunkt-Fiederbartwels (Synodontis multipunctatus)

Aus Pet Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vielpunkt-Fiederbartwels
Synodontis multipunctatus
Vielpunkt-Fiederbartwels (Synodontis multipunctatus)
Name Vielpunkt-Fiederbartwels
Name Lat. Synodontis multipunctatus
Synonym Kuckuckswels
Familie Fiederbartwelse
Familie lat. Mochokidae
Ordnung Welsartige
Ordnung lat. Siluriformes
Verbreitung Tanganjikasee
Lebensraum Fels-Übergangszone
Tiergröße 15 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 24-28 °C
pH-Wert 7,5-9,0
Härte 15-18 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Experten
Fortpflanzung Brutparasit
Zucht Schwierig
Aquarium Ab 160 l
Lebenserwartung 10-15 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die tag- und dämmerungsaktiven Vielpunkt-Fiederbartwelse kommen ausschließlich (endemisch) im südlichen Teil des Tanganjikasee in Sambia vor. Sie leben in der Geröllzone mit sandigen Böden und halten sich tagsüber meist in Steinhöhlen auf.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Sie benötigen ein Aquarium mit einer robusten Bepflanzung, mit vielen Versteckmöglichkeiten wie Steinhöhlen (z.B. Lochgestein) und Wurzeln. Ein sandiger dunkler Bodengrund und gedämpftes Licht (Schwimmpflanzen) ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie sind problemlos in der Fütterung und nehmen jede Art von Lebend- oder Tiefkühlfutter an, wie Daphnien, Cyclops, Mysis, Artemia und Schwarze Mückenlarven sowie Trockenfutter für Welse (Granulat, Flocken- und Tablettenfutter). Zusätzlich benötigen sie regelmäßig pflanzliche Nahrung, wie zerdrückte Erbsen, Gurkenscheiben, pürierte Blatt- und Wildgemüse oder Trockenfutter mit hohen pflanzlichen Anteilen (Spirulina, Kelp).

Es darf nur soviel gefüttert werden, wie sofort (in maximal 10 Minuten) gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Diese friedlichen und geselligen Fische können gut mit anderen Tanganjikasee-Buntbarschen vergesellschaftet werden. Es sollten mindestens 4, besser aber mehr Vielpunkt-Fiederbartwelse gemeinsam gepflegt werden. 

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Männchen sind schlanker als die Weibchen. Mit einiger Erfahrung können die Geschlechter an der Form der Genitalpapille bestimmt werden, die beim Männchen spitz und beim Weibchen rund ist.

Fortpflanzung und Zucht

Vielpunkt-Fiederbartwelse sind als einzig bekannte Fischart Brutparasiten (Brutschmarotzer). Sie legen ihre Eier zu denen von maulbrütenden Buntbarschen, die sie ausbrüten. Die Larven der Vielpunkt-Fiederbartwelse entwickeln sich rascher und fressen die Larven des Wirtes.

Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da der Laich hier eine leichte Beute ist.

Wichtige Information

Tagsüber halten sie sich meist unter Wurzeln, in Höhlen oder unter Steinen auf, oft mit dem Bauch nach oben.

Beim Fang sind möglichst feinmaschige Netze zu verwenden, damit sich die Hartstrahlen der Brust- und Rückenflossen nicht verhaken, die beim Anfassen schmerzhafte Stichverletzungen verursachen können.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Anton Lamboj

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); BAENSCH & RIEHL (2004): Aquarien Atlas Bd. 2, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF