Schmetterlingsharnischwels (Dekeyseria picta)

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Schmetterlingsharnischwels
Dekeyseria picta
Schmetterlingsharnischwels (Dekeyseria picta)
Name Schmetterlingsharnischwels
Name Lat. Dekeyseria picta
Synonym Dekeyseria brachyura, L52, L168
Familie Harnischwelse
Familie lat. Loricariidae
Ordnung Welsartige
Ordnung lat. Siluriformes
Verbreitung Brasilien, Venezuela
Lebensraum Bäche, Flüsse
Tiergröße 15 cm
Ernährung Omnivor, weiches Holz
Temperatur 23-27 °C
pH-Wert 5,5-7,0
Härte 1-10 °dH
Verhalten Nachtaktiv, friedlich
Haltung Einzeln, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Höhlenbrüter
Zucht Schwierig
Aquarium ~ 250 l
Lebenserwartung 5-8 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der dämmerungs- bis nachtaktiven Schmetterlingsharnischwelse ist das Flusssystem des Rio Negro und des oberen Orinoco. Sie halten sich meist in der Strömung von Flüssen und Bächen auf, bevorzugt zwischen Totholz und Wurzeln, die ins Wasser ragen.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine robuste Bepflanzung haben, mit Steinen, Wurzeln und Höhlen (z.B. Tonhöhlen), die Versteckmöglichkeiten bieten sowie ausreichenden freien Schwimmraum. Ein sandiger Bodengrund, etwas gedämpftes Licht (z.B. Schwimmpflanzen) und eine schwache Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie ernähren sich von pflanzlicher und tierischer Kost. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Trockenfutter für Harnischwelse (Granulat, Pellets, Chips, Tabletten) füttern, ergänzt mit Algenblättern, weichem Holz und frischem Gemüse, wie Zucchini, Broccoli, gequetschten Erbsen, überbrühtem Spinat sowie Zoopankton, Cyclops, Daphnien, Artemia, Mückenlarven, Garnelen etc. (lebend oder tiefgekühlt).

Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird, ausgenommen Pflanzenkost. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Sie sollten in einer Gruppe gepflegt werden. Innerartlich kann es zu harmlosen Rangordnungskämpfen kommen. Die Gruppenhaltung ist nur in einem größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Gegenüber anderen Fischen sind sie sehr friedlich und eignen sich gut für ein Gesellschaftsbecken mit südamerikanischen Salmlern und Cichliden.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Geschlechtsreife Männchen haben längere Odontoden (spitze Hautzähnchen) auf der Nase und Pektoralstacheln am ersten Brustflossenstrahl, als das Weibchen.

Fortpflanzung und Zucht

Es gibt vereinzelt Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium. Die Eier werden in einer Höhle (Höhlenbrüter), oft an den Seitenwänden oder der Decke, abgelegt und vom Männchen betreut. Nach 7-10 Tagen schwimmen die Jungfische frei und die Brutpflege endet.

Wichtige Information

Sie sind in ihrer Färbung und Zeichnung sehr variabel und können sich "umfärben". Neben einer ausgeprägten Nachtfärbung können sie sich auch dem Untergrund anpassen (Chamäleon-Pleco). Daher wurden sie mehrmals unter verschiedenen Namen wissenschaftlich beschrieben. Diese Namen gelten heute als Synonyme, wie Dekeyseria brachyura, Peckoltia pulchra, Peckoltia brachyura, Zonancistrus pulcher, Ancistrus pulcher, Dekeyseria pulcher etc. aber auch die Bezeichnung L52 und L168.

Aquarienpflanzen dienen ihnen nicht als Nahrung, können aber beschädigt werden.

Beim Fang sind möglichst feinmaschige Netze zu verwenden, damit sich die Hartstrahlen der Brustflossen oder die Hautzähne (Odontoden) auf den Knochenplatten nicht verhaken, die beim Anfassen schmerzhafte Stichverletzungen verursachen können.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch; WERNER, LECHNER, SCHMIDT (2005): MiniAtlas L-Welse, Bede Verlag; RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF