Scheibenbarsch (Enneacanthus chaetodon)

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Scheibenbarsch
Enneacanthus chaetodon
Scheibenbarsch (Enneacanthus chaetodon)
Name Scheibenbarsch
Name Lat. Enneacanthus chaetodon
Familie Sonnenbarsche
Familie lat. Centrarchidae
Ordnung Sonnenbarschartige
Ordnung lat. Centrarchiformes
Verbreitung SO-USA
Lebensraum Flüsse, Seen, Weiher
Tiergröße 5-10 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 4-25 °C
pH-Wert 6,5-7,5
Härte 10-15 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Offenbrüter
Zucht Mittelschwer
Aquarium Ab 100 l oder Teichhaltung
Lebenserwartung 5-8 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Scheibenbarsche ist der Osten der USA, von New Jersey bis Florida. Sie leben in ruhigen, verkrauteten Gewässern, wie Tümpeln, Seen und im Stillwasser von Flüssen mit einem weichen, sandigen Bodengrund. Im 19. Jahrhundert wurden sie in Europa eingeführt und ausgewilderte Tiere leben heute in vielen Teichen, Flüssen und Seen.

Einrichtung und Haltung

Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und besonders sauerstoffspendenden Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Hornblatt etc.), großen Flusskieseln sowie einem Bodengrund aus Sand und rundkörnigem Kies eingerichtet sein und viel freien Schwimmraum bieten.

Bei der Pflege in einem Kaltwasseraquarium (ab 80 cm / 112 l) ist darauf zu achten, dass neben einer dichten Randbepflanzung und zahlreichen Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Steine) auch ein großer Schwimmraum zur Verfügung steht. Ein weicher Bodengrund, sauerstoffreiches Wasser und leicht abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) ist ideal.

Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.

Ernährung

Sie sind Raubfische, die sich von Insekten, Kleinkrebsen, Fischlaich und kleinen Fischen ernähren. Das Futterangebot besteht aus Lebendfutter, wie Daphnien, Artemia, Mysis, Tubifex, Mückenlarven etc., das problemlos auch in tiefgekühlter Form angenommen wird oder einer handelsüblichen, tiefgekühlten Futtermischung. Auch hochwertiges, proteinreiches Trockenfutter wird gelegentlich angenommen.

Vergesellschaftung

Sie sollten Im Aquarium paarweise und im Teich in einer Gruppe gepflegt werden. Zur Laichzeit verhalten sie sich sehr territorial, daher ist die Haltung mehrerer Paare nur in einem größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Mit anderen nicht zu kleinen Fischen können sie gut vergesellschaftet werden.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Die Weibchen sind in der Laichzeit kräftiger gefärbt.

Sie laichen im Mai und Juni, ab einer Wassertemperatur von ca. 16 °C. Das Männchen legt eine Laichgrube im Schutz von Steinen und Pflanzen an. Nachdem das Weibchen die Eier abgelegt hat, übernimmt das Männchen die Brutpflege und verteidigt das Revier. Nach 2-3 Tagen schlüpfen die Jungfische und werden noch 1-2 Wochen vom Männchen bewacht, bevor die Brutpflege endet.

Im Aquarium müssen die Jungfische täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische hier eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Sie reagieren empfindlich auf plötzliche Wasserveränderungen oder Temperaturschwankungen. Wenn sie zur Reduzierung von ungewolltem Nachwuchs anderer Teichfische eingesetzt werden, ist zu bedenken, dass sich die Scheibenbarsche selbst stark vermehren können.

Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.

Bei Temperaturen unter 8-10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, halten sie eine Winterruhe nahe dem Grund. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich bzw. Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF