Große Süßwassernadel (Microphis brachyurus)

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Große Süßwassernadel
Microphis brachyurus
Große Süßwassernadel (Microphis brachyurus)
Name Große Süßwassernadel
Name Lat. Microphis brachyurus
Synonym Syngnathus brachyurus
Familie Seenadeln
Familie lat. Syngnathidae
Ordnung Seenadelartige
Ordnung lat. Syngnathiformes
Verbreitung Westafrika
Lebensraum Ästuarien, Flüsse
Tiergröße 20 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 22-26 °C
pH-Wert 7,5-8,5
Härte 16-24 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Experten
Fortpflanzung ♂ Bruttasche
Zucht Schwierig
Aquarium Ab 200 l
Lebenserwartung N/A
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Großen Süßwassernadeln ist das Küstengebiet von Senegal bis Angola. Dort leben sie in den langsam fließenden Flussunterläufen und brackigen Flussmündungen, wo sie sich meist in Ufernähe zwischen Wurzeln und dichter Unterwasservegetation aufhalten.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine lockere Hintergrund- und Randbepflanzung mit hohen Pflanzen (Vallisneria etc.) und einigen Wurzeln (Versteckmöglichkeiten) haben sowie ausreichenden Schwimmraum bieten. Ein feinkörniger, mit etwas Laub (z.B. Seemandelbaumblätter) bedeckter Bodengrund und mittelhartes bis hartes Wasser ist ideal.

Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

In der Natur ernähren sie sich überwiegend von Insektenlarven und Kleinkrebsen. Das Futterangebot besteht aus kleinem Lebendfutter, wie Daphnien, Mysis, Artemia und schwarzen Mückenlarven, das nach Gewöhnung manchmal auch in tiefgekühlter Form angenommen wird. Trockenfutter (Granulat, Pellets, Flocken) wird nicht akzeptiert.

Sie sind sehr langsame Fresser und sollten mehrmals am Tag mit kleinen Portionen gefüttert werden. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Empfehlenswert ist sie in einem Artbecken zu pflegen. Sie sind sehr friedliche und gesellige Fische, die paarweise oder besser in einer Gruppe gepflegt werden sollten. Die Haltung in einer Gruppe ist nur in einem größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Eine Vergesellschaftung mit ruhigen, friedlichen Fischen, die keine Nahrungskonkurrenten sind, ist möglich.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die etwas größeren Männchen haben am Bauch eine auffällige Furche (Brutorgan), die während der Laichzeit zur Bruttasche (Hautsack) wird.

Fortpflanzung und Zucht

Nach der Balz übergibt das Weibchen die Eier in das Brutorgan des Männchens. Die Eier werden angeklebt und mit einem besonderen Gewebe festgehalten (Hautsack). Nach 36-48 Stunden schlüpfen die Larven, sie werden aus dem Hautsack entlassen und die Brutpflege endet.

Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Infusorien, Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Sie können im Süß- oder im Brackwasser gepflegt werden, wobei auch dem Süßwasser 1-2 Teelöffel Meersalz pro 10 l zugefügt werden sollte.

Diese langsamen Fresser können nur sehr kleine Nahrung aufnehmen, die sie mit ihrer dünnen Mundröhre ansaugen (suction feeding). Empfehlenswert ist, während der Fütterung den Filter abzuschalten.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); BAENSCH 6 RIEHL (2006): Aquarien Atlas Bd. 4, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF