Vielgestreifter Schneckenbuntbarsch (Neolamprologus multifasciatus)
Vielgestreifter Schneckenbuntbarsch Neolamprologus multifasciatus | |
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Name | Vielgestreifter Schneckenbuntbarsch |
Name Lat. | Neolamprologus multifasciatus |
Familie | Buntbarsche |
Familie lat. | Cichlidae |
Ordnung | Buntbarschartige |
Ordnung lat. | Cichliformes |
Verbreitung | Tanganjikasee |
Lebensraum | Sandzone |
Tiergröße | 4 cm |
Ernährung | Carnivor |
Temperatur | 24-28 °C |
pH-Wert | 7,5-9,0 |
Härte | 15-18 °dH |
Verhalten | Semi-aggressiv |
Haltung | Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Fortpflanzung | Höhlenbrüter |
Zucht | Mittelschwer |
Aquarium | ~ 80 l |
Lebenserwartung | 4-6 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Vielgestreiften Schneckenbuntbarsche kommen ausschließlich (endemisch) im Tanganjikasee vor, wo sie im äußersten Süden in Kolonien leben. Sie bewohnen die Felszone über sandigen Böden mit vielen leeren Schnecken-Gehäusen (Neothauma-Schnecke), die ihnen als Wohnhöhlen dienen.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Das Aquarium sollte große freie Sandflächen haben, mit einem feinen ca. 6 cm tiefen, grabefähigen Sand und ausreichenden Schwimmraum bieten. Für jedes Tier sollten einige Schnecken-Gehäuse (z.B. von Weinbergschnecken) als Wohnhöhlen vorhanden sein. Steine, Wurzeln und Pflanzen bieten Versteckmöglichkeiten und dienen zur Reviertrennung.
Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.
Ernährung
In der Natur ernähren sie sich vorwiegend von Kleinkrebsen, Insektenlarven und Plankton. Das Futterangebot besteht aus Lebend-, Tiefkühl- und Trockenfutter. Für eine ausgewogene Ernährung mindestens einmal täglich mit einem hochwertigen Trockenfutter für Tanganjika-Cichliden (Flocken, Granulat, Pellets) sowie mit Cyclops, Daphnien, Artemia, Mückenlarven und Plankton (lebend oder tiefgekühlt) füttern. Empfehlenswert ist, mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Vergesellschaftung
Diese relativ friedliche Art sollte paarweise oder besser in einer Gruppe von 4-6 Tieren gepflegt werden. Ihre Schnecken-Gehäuse samt unmittelbarer Umgebung verteidigen sie vehement. Die Haltung einer Gruppe ist nur in einem größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Sie können gut mit anderen kleinen Tanganjikasee-Buntbarschen vergesellschaftet werden. Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Geschlechtsunterschied
Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Erwachsene Männchen sind etwas farbenprächtiger, vor allem ihre Rückenflosse ist intensiver gefärbt. Die Weibchen sind kleiner und zarter als die Männchen.
Fortpflanzung und Zucht
Das Weibchen vergräbt ein Schnecken-Gehäuse mit der Öffnung nach oben im Sand, laicht darin ab (Höhlenbrüter) und befächelt mit seinen Flossen vor dem Eingang sitzend den Laich. Nach ca. 24 Stunden schlüpfen die Jungfische und schwimmen nach 6-7 Tagen frei. Sie werden noch einige Zeit bewacht bevor die Brutpflege endet.
Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.
Wichtige Information
Im Aquarium neigen die Tiere bei zu wenig vorhandenen Schneckenhäusern zu starkem Wühlen.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2004): Aquarien Atlas Bd. 3, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF