Schmetterlingsgrundel (Awaous flavus)
Schmetterlingsgrundel Awaous flavus | |
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Name | Schmetterlingsgrundel |
Name Lat. | Awaous flavus |
Synonym | Gobius flavus |
Familie | Echte Grundeln |
Familie lat. | Gobiidae |
Ordnung | Grundelartige |
Ordnung lat. | Gobiiformes |
Verbreitung | Südamerika |
Lebensraum | Ästuarien, Flüsse, Bäche |
Tiergröße | 8-10 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 25-27 °C |
pH-Wert | 7,5-8,5 |
Härte | 10-30 °dH |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Paar, Harem |
Schwierigkeitsgrad | Spezialisten |
Fortpflanzung | Substratlaicher |
Zucht | Keine Zuchtberichte |
Aquarium | ~ 200 l |
Lebenserwartung | 5-8 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Schmetterlingsgrundeln sind von Kolumbien bis zur Amazonas Mündung in Brasilien weit verbreitet. Sie leben in sauerstoffreichen kleinen Flüssen und Bächen mit schlammig-weichen Böden, die direkt in den Atlantik münden. Dort halten sie sich gerne in der Strömung zwischen Steinen und Wurzeln auf.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Das Aquarium sollte eine zum Teil dichte Bepflanzung haben und mit runden Flusskieseln, flachen Steinen, Wurzeln und Höhlen strukturiert sein. Ein grabefähiger Bodengrund aus Sand oder einem feinkörnigen runden Kies, der mit etwas Laub (Seemandelbaum, Eiche) bedeckt sein kann sowie sauerstoffreiches, leicht alkalisches Wasser mit einer mäßigen bis starken Strömung ist ideal.
Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.
Ernährung
Sie durchkauen den Bodengrund auf der Suche nach Kleinlebewesen und pflanzlichen Resten (Detritus). Das Futterangebot besteht aus lebenden oder tiefgekühlten Cyclops, Daphnien, Bosmiden, Artemia, Rote Mückenlarven etc., ergänzt mit hochwertigem Trockenfutter (Granulat, Tabletten) mit pflanzlichen Anteilen (Spirulina), das nach Gewöhnung gut angenommen wird.
Es darf nur so viel gefüttert werden, wie sofort (in maximal 10 Minuten) gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Empfehlenswert ist sie paarweise oder im Harem, ein Männchen mit mehreren Weibchen zu pflegen. Männchen besetzen kleine Reviere, die sie gegen Artgenossen und andere Bodenfische verteidigen. Die Haltung mehrerer Männchen ist nur in einem wesentlich größeren, reich strukturierten Becken empfehlenswert. Eine Vergesellschaftung mit frei schwimmenden Fischen, wie z.B. Tetras oder lebendgebärenden Fischen ist gut möglich.
Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Geschlechtsunterschied
Die größeren und farbenprächtigeren Männchen haben ein breiters Maul und die Strahlen ihrer Rückenflosse sind deutlich verlängert. Mit einiger Erfahrung können die Geschlechter anhand ihrer Genitalpapille unterschieden werden, die beim Männchen spitz zuläuft und beim Weibchen stumpf ist.
Fortpflanzung und Zucht
Es sind keine Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium bekannt, obwohl es immer wieder zur Eiablage kommt. Das Weibchen legt tausende winzige Eier in einer Höhle oder einem Felsspalt ab, die vom Männchen bewacht werden. Nach ca. 13 Stunden schlüpfen die Larven und ihr Dottersack ist nach wenigen Tagen aufgebraucht. In der Natur müssen sie in dieser Zeit mit der Strömung das Meer erreicht haben um weitere Nahrung zu finden. Nachdem die Larven ihre pelagische Entwicklung im Meer abgeschlossen haben, schwimmen die Jungfische die Bäche und kleinen Flüsse wieder stromaufwärts.
Wichtige Information
Bei Gefahr graben sie sich im Bodengrund ein.
Für die dauerhafte Haltung ist eine geringe Zugabe (ca. 1 Esslöffel pro 10 l Wasser) von Meersalz (Mineralsalz) aus dem Zoofachhandel zur Wasser-Aufhärtung empfehlenswert. Bei ausreichend hartem, alkalischem Wasser kann auf eine Salzzugabe verzichtet werden.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2004): Aquarien Atlas Bd. 3, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF