Orinoko-Guyanaharnischwels (Hemiancistrus guahiborum)
Orinoko-Guyanaharnischwels Hemiancistrus guahiborum | |
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Name | Orinoko-Guyanaharnischwels |
Name Lat. | Hemiancistrus guahiborum |
Synonym | Guyanancistrus guahiborum, L106 |
Familie | Harnischwelse |
Familie lat. | Loricariidae |
Ordnung | Welsartige |
Ordnung lat. | Siluriformes |
Verbreitung | Venezuela |
Lebensraum | Flüsse |
Tiergröße | 12-15 cm |
Ernährung | Omnivor, weiches Holz |
Temperatur | 22-26 °C |
pH-Wert | 6,5-7,5 |
Härte | 1-15 °dH |
Verhalten | Nachtaktiv, friedlich |
Haltung | Einzeln, Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Fortpflanzung | Höhlenbrüter |
Zucht | Schwierig |
Aquarium | ~ 250 l |
Lebenserwartung | 5-8 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Orinoko-Guyanaharnischwelse kommen im oberen Einzugsgebiet des Rio Orinoco vor. Sie leben in fließenden Gewässern, wo sie sich gerne im seichten Wasser zwischen und unter Steinen aufhalten.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Das Aquarium sollte eine robuste Randbepflanzung haben mit Steinen, Höhlen (Welshöhlen) und Wurzeln, die Versteckmöglichkeiten bieten und die zugleich Bestandteil der Nahrung sind. Ein Bodengrund aus Sand und rundkörnigem Kies, gedämpftes Licht (Schwimmpflanzendecke) sowie eine mittlere Strömung ist ideal.
Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.
Ernährung
Sie ernähren sich von pflanzlicher und tierischer Kost. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Trockenfutter für Harnischwelse (Granulat, Pellets, Chips, Tabletten) füttern, ergänzt mit Algenblättern, weichem Holz und frischem Gemüse, wie Zucchini, Broccoli, gequetschten Erbsen, überbrühtem Spinat sowie Zoopankton, Cyclops, Daphnien, Artemia, Mückenlarven, Garnelen etc. (lebend oder tiefgekühlt).
Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird, ausgenommen Pflanzenkost. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Sie sind dämmerungs- bis nachtaktiv. EmpfehIenswert ist, diese ruhigen und verträglichen Fische in einer Gruppe zu pflegen. Innerartlich verhalten sie sich manchmal territorial, daher sollte das Becken zahlreiche Versteckmöglichkeiten bieten. Sie können gut in einem Gesellschaftsbecken mit anderen ruhigen und friedlichen Fischen gehalten werden.
Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Geschlechtsunterschied
Geschlechtsreife Männchen besitzen deutlich längere Kiemendeckelstacheln (Interopercular-Odontoden) und haben einen wesentlich stärkeren Odontodenbewuchs am ersten Brustflossen-Hartstrahl als Weibchen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Nachzucht im Aquarium ist schon mehrfach gelungen. Sie sind Höhlenbrüter und das Männchen betreibt die Brutpflege.
Wichtige Information
Es besteht Uneinigkeit, ob der Orinoko-Guyanaharnischwels der Gattung Heminancistrus oder der Gattung Guyanancistrus zugeordnet wird.
Sie können leicht mit dem Pseudancistrus sp. "L122" verwechselt werden, der aber einen höheren Körperbau hat.
Beim Fang sind möglichst feinmaschige Netze zu verwenden, damit sich die Hartstrahlen der Brustflossen oder die Hautzähne (Odontoden) auf den Knochenplatten nicht verhaken, die beim Anfassen schmerzhafte Stichverletzungen verursachen können.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch; SCHMIDT, WERNER, LECHNER (2005): MiniAtlas L-Welse, Bede Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF