Rio Curua-Harnischwels L401 (Hypancistrus sp. 'L401')

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Rio Curua-Harnischwels L401
Hypancistrus sp. 'L401'
Rio Curua-Harnischwels L401 (Hypancistrus sp. 'L401')
Name Rio Curua-Harnischwels L401
Name Lat. Hypancistrus sp. 'L401'
Familie Harnischwelse
Familie lat. Loricariidae
Ordnung Welsartige
Ordnung lat. Siluriformes
Verbreitung Brasilien
Lebensraum Nebenflüsse, Bäche
Tiergröße 12-14 cm
Ernährung Omnivor, weiches Holz
Temperatur 26-30 °C
pH-Wert 6,0-7,5
Härte 1-15 °dH
Verhalten Nachtaktiv, friedlich
Haltung Einzeln, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Höhlenbrüter
Zucht Schwierig
Aquarium ~ 200 l
Lebenserwartung 5-8 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Rio Curua-Harnischwelse L401 ist der Rio Curuà in Parà, Brasilien. Sie leben in Flüssen und Bächen, bevorzugt in Abschnitten mit geringer Strömung. In das Wasser ragende Wurzeln, versunkene Baumstämme und Äste dienen ihnen als Lebensraum.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine robuste Bepflanzung haben, mit Wurzeln und Ästen, die Versteckmöglichkeiten bieten und gleichzeitig Bestandteil ihrer Ernährung sind, sowie Höhlen und einen sandigen Bodengrund. Gedämpftes Licht und eine schwache Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie bevorzugen tierische Nahrung, ausgenommen Jungtiere, die sich vorwiegend von pflanzlicher Kost ernähren. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Trockenfutter für Harnischwelse (Granulat, Pellets, Chips, Tabletten) füttern, ergänzt mit Algenblättern, weichem Holz und frischem Gemüse, wie Zucchini, Broccoli, gequetschten Erbsen, überbrühtem Spinat sowie Zoopankton, Cyclops, Daphnien, Artemia, Mückenlarven, Garnelen und Muschelfleisch (lebend oder tiefgekühlt).

Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird, ausgenommen Pflanzenkost. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Sie sind dämmerungs- bis nachtaktiv. Innerartlich und gegenüber anderen Harnischwelsen verhalten sie sich oft territorial, daher sollten mehrere Tiere nur in größeren, reich strukturierten Becken gepflegt werden. Gegenüber anderen Fischen sind sie sehr friedlich und können gut mit ihnen vergesellschaftet werden.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Männchen haben einen verdickten ersten Brustflossenstrahl sowie mehr und längere Odontoden (spitze Hautzähnchen) als Weibchen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Nachzucht ist schon mehrfach gelungen. Das kleine Gelege wird vom Männchen betreut. Nach 12-14 Tagen schwimmen die Jungfische frei und müssen mehrmals täglich mit speziellem Aufzuchtfutter gefüttert werden. In einem Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische hier eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Aquarienpflanzen dienen ihnen grundsätzlich nicht als Nahrung, können aber beschädigt oder entwurzelt werden. Sie besitzen ein kräftiges Saugmaul, mit löffelförmigen Zähnen zum Abraspeln von Holz und eine Darmflora, die es den Fischen ermöglicht die Zellulose zu verdauen.

Beim Fang sind möglichst feinmaschige Netze zu verwenden, damit sich die Hartstrahlen der Brustflossen oder die Hautzähne (Odontoden) auf den Knochenplatten nicht verhaken, die beim Anfassen schmerzhafte Stichverletzungen verursachen können.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch; SCHMIDT, WERNER, LECHNER (2005): MiniAtlas L-Welse, Bede-Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF