Spitzkopfgurami (Ctenops nobilis)

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Spitzkopfgurami
Ctenops nobilis
Spitzkopfgurami (Ctenops nobilis)
Name Spitzkopfgurami
Name Lat. Ctenops nobilis
Familie Kampf- und Fadenfische
Familie lat. Osphronemidae
Ordnung Kletterfischartige
Ordnung lat. Anabantiformes
Verbreitung Südostasien
Lebensraum Flüsse, Teiche
Tiergröße 8-10 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 15-25 °C
pH-Wert 5,0-7,5
Härte 2-12 °dH
Verhalten Räuberisch
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Experten
Fortpflanzung Maulbrüter
Zucht Mittelschwer
Aquarium Ab 100 cm / 200 l
Lebenserwartung 1-3 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Spitzkopfgurami ist das Ganges- und Brahmaputra-Flusssystem nördlich vor ihrem Zusammenfluss (Indien, Bangladesch). Dort leben sie in langsam fließenden und stehenden Gewässern mit dichter Vegetation, wie Flüssen, Bächen, Seen und Teichen.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine dichte Bepflanzung haben mit vielen Wurzeln als Versteckmöglichkeiten. Ein dunkler Bodengrund mit Torf und Laub (z.B. Seemandelbaumblätter) sowie gedämpftes Licht (Schwimmpflanzendecke) ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie bevorzugen Lebendfutter, dementsprechend besteht das Futterangebot aus Cyclops, Daphnien, Artemia, Mysis, und Mückenlarven, das auch in tiefgekühlter Form angenommen wird, ergänzt mit handelsüblichen, tiefgekühlten Spezialfuttermischungen. Auch hochwertiges Trockenfutter (Flocken, Granulat) wird nach Gewöhnung angenommen. Das Futter wird vorzugsweise von der Wasseroberfläche angenommen. Am Boden liegendes Futter wird meist ignoriert.

Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sind innerartlich unverträglich. Auch andere Fische ähnlicher Form und Färbung werden meist als Feinde wahrgenommen. Die Haltung mehrerer Tiere ist nur in einem großen, reich strukturierten Becken möglich, um gegenseitig außer Sicht zu sein. Mit anderen friedlichen und nicht zu kleinen Fischen können sie vergesellschaftet werden, besser aber ist die Pflege in einem Artbecken.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Beim Männchen sind Schwanz- und Afterflosse rot gesäumt.

Fortpflanzung und Zucht

Die Maulbrut erfolgt durch das Männchen. Die Paarung findet in Bodennähe statt, das Männchen umschlingt das Weibchen U-förmig. Die Eier fallen auf die After- und Schwanzflosse des Männchens, das Weibchen sammelt sie ein und spuckt sie dem Männchen vor das Maul. Dieses nimmt die Eier in seinem Kehlsack zur weiteren Maulbrutpflege auf. Ab dem 9. Tag werden die Jungfische entlassen.

Die Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Staubfutter, Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In einem Gesellschaftsbecken ist eine Zucht kaum möglich, da die Jungfische hier eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Sie besitzen ein zusätzliches Atmungsorgan, das sogenannte Labyrinth (Suprabranchialorgan) mit dem sie atmosphärische Luft atmen und können ersticken, wenn das nicht möglich ist. Die Lufttemperatur im Atembereich darf nicht unter der Wassertemperatur liegen!

Sie sind anfällig für Krankheiten. Salzzugaben, maximal 1 Teelöffel auf 20 l Aquariumwasser, fördern das Wohlbefinden, eventuell werden dadurch auch Krankheitskeime in ihrer Entwicklung gehemmt oder sogar abgetötet.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2004): Aquarien Atlas Bd. 3, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch  

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF