Küssender Gurami (Helostoma temminckii)

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Küssender Gurami
Helostoma temminckii
Küssender Gurami (Helostoma temminckii)
Name Küssender Gurami
Name Lat. Helostoma temminckii
Familie Buckelmäuler
Familie lat. Helostomatidae
Ordnung Kletterfischartige
Ordnung lat. Anabantiformes
Verbreitung Südostasien
Lebensraum Flüsse, Bäche
Tiergröße 20-25 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 24-30 °C
pH-Wert 6,0-8,0
Härte 1-20 °dH
Verhalten ♂ territorial
Haltung Paar
Schwierigkeitsgrad Spezialisten
Fortpflanzung Freilaicher
Zucht Mittelschwer
Aquarium Ab 150 cm / 375 l
Lebenserwartung 4-6 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die ursprünglich von der Insel Java stammenden Küssenden Gurami sind heute über die Großen-Sunda-Inseln bis Borneo und im Großteil des südlichen Indochina, inklusive der Malayischen Halbinsel verbreitet. Sie leben in langsam fließenden oder stehenden Gewässern mit dichter Vegetation.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine dichte Bepflanzung mit zum Teil großblättrigen Pflanzen haben und Versteckmöglichkeiten (Wurzeln) sowie ausreichenden Schwimmraum bieten. Ein dunkler Bodengrund mit Laub (Seemandelbaumblätter) sowie etwas gedämpftes Licht (Schwimmpflanzen) ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie sind Filtrierer mit spezialisiertem Kiemenreusen-Apparat und ernähren sich vorwiegend von Feinstplankton, lutschen mit ihren vorstreckbaren Lippen Kleinstlebewesen aus Algenaufwuchs und raspeln an Pflanzenblättern. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Trockenfutter (Flocken, Granulat, Pellets) sowie mit Planktonfutter und Artemia-Nauplien, Cyclops oder Daphnien (lebend oder tiefgekühlt) füttern. Zusätzlich benötigen sie regelmäßig pflanzliche Nahrung, wie überbrühte Salatblätter, Algenblätter oder Trockenfutter mit pflanzlichen Inhaltsstoffen (z.B. Spirulina).

Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sollten paarweise gehalten werden und können gut in einem Gesellschaftsbecken mit anderen robusten Fischen gepflegt werden. Adulte Männchen verhalten sich oft territorial. Das ritualisierte Maulzerren (Küssen) sieht man als charakteristisches Verhalten bei rivalisierenden Männchen, aber auch bei der Paarung.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden, erst mit dem Laichansatz wird das Weibchen an der Körperfülle erkennbar.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind Freilaicher und betreiben keine Brutpflege. Die bei den drehenden Umschlingungen ausgestoßenen Eier, mehrere Tausend, steigen an die Wasseroberfläche und haften mit ihrer klebrigen Hülle an Pflanzenblättern und -stängeln. Die Larven schlüpfen nach ca. 24 Stunden und ernähren sich noch mehrere Tage von ihrem Dottervorrat, bevor sie erstmals feinste Nahrung aufnehmen.

Die Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Staubfutter, Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In einem Gesellschaftsbecken ist eine Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Sie besitzen ein zusätzliches Atmungsorgan, das sogenannte Labyrinth (Suprabranchialorgan) mit dem sie atmosphärische Luft atmen und können ersticken, wenn das nicht möglich ist.

Sie sind sehr wärmebedürftig, die Wassertemperatur sollte mindestens 24 °C betragen.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert sind mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: BMEL (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch 

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF