Hechtkopf (Luciocephalus pulcher)
Hechtkopf Luciocephalus pulcher | |
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Name | Hechtkopf |
Name Lat. | Luciocephalus pulcher |
Synonym | Diplopterus pulcher |
Familie | Kampf- und Fadenfische |
Familie lat. | Osphronemidae |
Ordnung | Kletterfischartige |
Ordnung lat. | Anabantiformes |
Verbreitung | Südostasien |
Lebensraum | Waldbäche, Tümpel |
Tiergröße | 18 cm |
Ernährung | Piscivor |
Temperatur | 22-26 °C |
pH-Wert | 4,8-5,5 |
Härte | 1-10 °dH |
Verhalten | Räuberisch |
Haltung | Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Spezialisten |
Fortpflanzung | Maulbrüter |
Zucht | Mittelschwer |
Aquarium | ~ 300 l |
Lebenserwartung | 5-8 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Hechtköpfe ist der Süden der Malayischen Halbinsel sowie Teile des Malayischen Archipels (Sumatra, Borneo und einige kleinere benachbarte Inseln). Dort leben sie in schattigen, langsam fließenden Bächen im Regenwald, in Überschwemmungsgebieten und Sümpfen mit viel Totholz.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Das Aquarium sollte eine dichte Bepflanzung mit vielen Wurzeln als Versteckmöglichkeiten haben. Ein dunkler Bodengrund mit Torf und Laub (Seemandelbaumblätter) sowie gedämpftes Licht (Schwimmpflanzendecke) und extrem saures Wasser ist ideal.
Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.
Ernährung
Diese tagaktiven Lauer- und Stoßräuber ernähren sich vorwiegend von lebenden Fischen. Dem Beutetier wird beim Zustoß das weit geöffnete, vorgeklappte Maul übergestülpt (kein Einsaugen!). Das Futterangebot besteht aus lebenden Fischen, wie lebendgebärende Zahnkarpfen, Zebrabärblinge etc. sowie Garnelen und Insektenlarven.
Es darf nur soviel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Sie sind untereinander gut verträglich und sollten in kleinen Gruppen von mindestens 5 Tieren gehalten werden. Nur während der Laichzeit verhalten sie sich territorial und verteidigen ihr Revier. Eine Vergesellschaftung ist nur mit zumindest gleich großen Fischen möglich, die nicht als Beute angesehen werden.
Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Geschlechtsunterschied
Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden, erst mit dem Laichansatz wird das Weibchen an der Körperfülle erkennbar. Bei dominanten und balzenden Männchen zerfällt die Streifenzeichnung in Punktreihen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Maulbrut erfolgt durch das Männchen. Es balzt mit aufgeblähter Kehle und gegenläufigen Bewegungen der Bauchflossen. Die Paarung findet am Boden statt. Das vom Weibchen abgesetzte Eipaket, das über 150 Eier umfassen kann, wird zur weiteren Maulbrutpflege vom Männchen in seinem Kehlsack aufgenommen. Nach ungefähr 4 Wochen werden die 12-13 mm großen Jungfische aus dem Maul entlassen.
Die Aufzucht gelingt am besten mit den Larven und später den Jungfischen verschiedener Labyrinthfische.
Wichtige Information
Sie besitzen ein zusätzliches Atmungsorgan, das sogenannte Labyrinth (Suprabranchialorgan) mit dem sie atmosphärische Luft atmen und können ersticken, wenn das nicht möglich ist. Die Lufttemperatur im Atembereich darf nicht unter der Wassertemperatur liegen!
Hechtköpfe sind empfindlich für bakterielle und mykologische Erkrankungen. Beste Erfolge erzielt man mit weichem, saurem, über Torf gefiltertem Wasser, dessen Keimgehalt niedrig ist.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert sind mindestens 14-tägig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Anton Lamboj
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF