Afrikanischer Schlammspringer (Periophthalmus barbarus)

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Afrikanischer Schlammspringer
Periophthalmus barbarus
Afrikanischer Schlammspringer (Periophthalmus barbarus)
Name Afrikanischer Schlammspringer
Name Lat. Periophthalmus barbarus
Familie Schlammspringer
Familie lat. Oxudercidae
Ordnung Grundelartige
Ordnung lat. Gobiiformes
Verbreitung Westafrika
Lebensraum Ästuarien, Mangroven
Tiergröße 15-20 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 25-30 °C
pH-Wert 7,5-8,5
Härte 10-25 °dH
Verhalten Aggressiv
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Spezialisten
Fortpflanzung Höhlenbrüter
Zucht Keine Zuchtberichte
Aquarium Ab 250 l
Lebenserwartung N/A
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Afrikanischen Schlammspringer sind amphibisch lebende Brackwasserfische, die an der Westküste Afrikas, von Senegal bis Angola weit verbreitet sind. Sie leben in der Gezeitenzone von Flussmündungen (Ästuare) und Mangrovensümpfen, wo sie sich im Übergangsbereich von Wasser und Land aufhalten.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Sie benötigen ein Brackwasser-Aquarium mit mind. 10 cm Wassertiefe und einem Landteil der ca. ⅔ der Bodenfläche bedeckt, da sie die meiste Zeit an Land verbringen, mit ausreichenden Ansitzflächen, wie Steine und Wurzeln außerhalb des Wassers und einem weichen, grabefähigen Bodengrund aus Sand (Korallensand) oder feinem Kies. Als Bepflanzung, die zugleich als Sichtschutz dient, eignet sich Javafarn (Microsorium pteropus) und lebende Mangroven (z.B. Rhizophora stylosa oder Rhizophora mangle). Die Salinität des Brackwassers sollte ca. 15 ‰ betragen (4-5 Esslöffel Meersalzmischung auf 10 l Wasser).

Zur Sicherstellung der Wasserqualität ist ein dem Wasservolumen angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

In der Natur ernähren sie sich von kleinen Insekten, Krebsen und anderen Weichtieren. Das Futterangebot besteht aus lebenden oder tiefgekühlten Tubifex, Mückenlarven, Garnelen, Mysis etc., auch  Fliegen, Heimchen oder Grillen werden gerne gefressen. Nach Gewöhnung wird meist auch proteinreiches Trockenfutter angenommen, sollte aber nicht Hauptbestandteil der Ernährung sein. Die Fütterung kann im Wasser oder an Land erfolgen.

Es darf nur soviel gefüttert werden, wie sofort (in maximal 10 Minuten) gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Sie sind sehr territoriale Fische, jedes Tier besetzt ein Revier, das konsequent verteidigt wird. Besonders Männchen verhalten sich innerartlich extrem aggressiv und in zu kleinen Becken kann es zu tödlichen Auseinandersetzungen kommen. Daher ist die Haltung einer Gruppe nur in einem wesentlich größeren und reich strukturierten (Sichtschutz) Becken möglich. Empfehlenswert ist, sie in einem Artbecken zu halten. Nur in einem großen Aquaterrarium können sie mit anderen Brackwasserfischen vergesellschaftet werden. Sie sind räuberisch und zu kleine Fische werden als Beute angesehen.

Geschlechtsunterschied

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Mit einiger Erfahrung können die Geschlechter anhand ihrer Genitalpapille unterschieden werden, die beim Männchen schlank und spitz ist, beim Weibchen rund und kurz.

Fortpflanzung und Zucht

Es sind keine Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium bekannt. In der Natur graben sie Höhlen mit zwei Ausgängen, in denen die Paarung (innere Befruchtung) und Brutpflege stattfindet.

Wichtige Information

Bei ihren Landaufenthalten atmen die Fische atmosphärische Luft über Kiemen, da sie keine Lungen besitzen. In den Kiemen befinden sich spezielle, mit Wasser gefüllte Kiemensäcke, die von gefalteten, gut durchbluteten Membranen durchzogen sind und eine Sauerstoffversorgung ermöglichen.

Luft- und Wassertemperatur sollten gleich hoch sein.

Ihre einklappbaren Augen stehen, ähnlich wie bei Fröschen ab und ermöglichen ihnen einen 360° Blick. Unterhalb der Augen befindet sich eine Hauttasche, in der Flüssigkeit gespeichert wird, die das Austrocknen der Augen an Land verhindert.  

Mit ihren an der Basis armartig verstärkten Brustflossen, die wie eine Art Saugglocke wirken, können sie sich hüpfend fortbewegen und sogar glatte, steile Flächen hochklettern. Dementsprechend sollte das Aquarium immer gut abgedeckt sein, um ein Entweichen zu verhindern. 

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Ruinemans Aquarium B.V.

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2004): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF