Dunkelbäuchiger Schlangenkopf (Parachanna obscura)

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Dunkelbäuchiger Schlangenkopf
Parachanna obscura
Dunkelbäuchiger Schlangenkopf (Parachanna obscura)
Name Dunkelbäuchiger Schlangenkopf
Name Lat. Parachanna obscura
Synonym Channa obscura
Familie Schlangenkopffische
Familie lat. Channidae
Ordnung Kletterfischartige
Ordnung lat. Anabantiformes
Verbreitung Afrika
Lebensraum Flüsse, Altarme
Tiergröße 40 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 26-30 °C
pH-Wert 6,5-7,5
Härte 5-20 °dH
Verhalten Räuberisch
Haltung Einzeln, Paar
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Freilaicher
Zucht Schwierig
Aquarium Ab 250 l
Lebenserwartung 8-12 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Dunkelbäuchigen Schlangenkopffische sind an der westafrikanischen Küste vom Senegal bis Kamerun und über den Kontinent von Burkina Faso bis in den Sudan weit verbreitet. Sie leben in seichten, langsam fließenden Gewässern und Überschwemmungsgebieten mit dichter Unterwasservegetation, versteckt zwischen Wurzeln, Steinen und Falllaub.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Sie benötigen ein Aquarium mit einer dichten Bepflanzung, mit vielen Versteckmöglichkeiten wie Steinhöhlen (z.B. Lochgestein) und Wurzeln sowie freien Schwimmraum. Ein mit etwas Laub (z.B. Seemandelbaum- oder Buchenblätter) bedeckter, dunkler Bodengrund aus Sand und gedämpftes Licht (Schwimmpflanzen) ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie sind gefräßige Raubfische. Das Futterangebot besteht aus Insektenlarven, Garnelen, Mysis, Kleinkrebsen, Krabbenfleisch und Fischen, das auch tiefgekühlt problemlos angenommen wird oder einer handelsüblichen tiefgekühlten Futtermischung, ergänzt mit lebenden Regenwürmern, Fliegenmaden etc.. Trockenfutter wird gelegentlich angenommen, sollte aber nicht die Hauptnahrung sein.

Es darf nur soviel gefüttert werden, wie sofort (in maximal 10 Minuten) gefressen wird. Regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und vermeidet Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Jungfische sind untereinander verträglich, adulte Tiere verhalten sich innerartlich aggressiv. In einem größeren, mit vielen Versteckmöglichkeiten strukturierten Becken, ist auch eine Paarhaltung möglich. Sie können gut mit ruhigen, großen Fischen, die sie nicht als Beute ansehen, vergesellschaftet werden.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Die Weibchen sind etwas größer und besonders zur Laichzeit runder.

Fortpflanzung und Zucht

Es gibt vereinzelte Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium.

Sie sind Freilaicher und beide Elterntiere betreiben die Brutpflege. Nach der Paarung treiben die Eier an die Wasseroberfläche und werden an einer Stelle gesammelt und bewacht. Nach 2 Tagen schlüpfen die Jungen, schwimmen nach 3-4 Tagen frei. Es gibt Berichte, dass die Jungfische vom Weibchen mit unbefruchteten Eiern gefüttert werden. Es gibt aber auch Berichte, dass sie Höhlenbrüter sind.

Die Jungfische müssen mehrmals täglich ausreichend gefüttert werden, sonst fressen sie sich gegenseitig.

Wichtige Information

In dem weiten Verbreitungsgebiet gibt es einige Standortvarianten, die sich in ihrer Färbung und Zeichnung unterscheiden. Da sie gerne springen, muss das Aquarium gut abgedeckt sein.

Den Fischen sollte kein Fleisch von Säugetieren (Rind, Schwein) oder Geflügel angeboten werden, da es bestimmte Lipide enthält, die nicht verdaut werden können und es daher zu Fettablagerungen bis hin zu Organdegeneration kommen kann.

Sie besitzen ein zusätzliches Atmungsorgan, das sogenannte Labyrinth (Suprabranchialorgan) mit dem sie atmosphärische Luft atmen und können ersticken, wenn das nicht möglich ist.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF