Kriegerischer Kampffisch (Betta pugnax)

Aus Pet Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kriegerischer Kampffisch
Betta pugnax
Kriegerischer Kampffisch (Betta pugnax)
Name Kriegerischer Kampffisch
Name Lat. Betta pugnax
Familie Kampf- und Fadenfische
Familie lat. Osphronemidae
Ordnung Kletterfischartige
Ordnung lat. Anabantiformes
Verbreitung Südostasien
Lebensraum Waldbäche, Weiher
Tiergröße 12 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 22-28 °C
pH-Wert 5,5-7,5
Härte 5-10 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Paar
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Maulbrüter
Zucht Mittelschwer
Aquarium Ab 80 cm / 112 l
Lebenserwartung 3-5 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Kriegerischen Kampffische sind im Norden und Westen der malayischen Halbinsel weit verbreitet. Auch in Singapur, auf den Riau-Inseln und Sumatra (Jambi, Indonesien) wurden Populationen gefunden. Sie leben meist in schattigen, klaren Waldbächen sowie Teichen und Tümpeln mit Laub-Kies Boden.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine dichte Bepflanzung haben, mit vielen Versteckmöglichkeiten (Steine, Wurzeln). Ein dunkler Bodengrund aus feinem Kies mit Laub (Seemandelbaumblätter) und gedämpftes Licht (Schwimmpflanzendecke) ist ideal. Sie benötigen nur eine geringe Wassertiefe, 25 cm sind ausreichend.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie bevorzugen Lebendfutter, dementsprechend besteht das Futterangebot aus Cyclops, Daphnien, Artemia, Mysis, und Mückenlarven, das problemlos auch in tiefgekühlter Form angenommen wird, ergänzt mit handelsüblichen, tiefgekühlten Spezialfuttermischungen. Auch hochwertiges Trockenfutter (Flocken, Granulat) wird gut angenommen.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen. Es darf nur soviel gefüttert werden, wie sofort (in maximal 10 Minuten) gefressen wird.

Vergesellschaftung

Sie sollten paarweise gepflegt werden. Die Haltung mehrerer Paare ist nur in einem großen, reich strukturierten Becken empfehlenswert. Sie sind eine friedliche Art, die gut in einem Gesellschaftsbecken mit Versteckmöglichkeiten, besser aber in einem Artbecken gehalten werden kann.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Das größere Männchen ist farbenprächtiger und hat etwas länger ausgezogene Flossen.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind maulbrütende Kampffische. Die Paarung erfolgt in Bodennähe, das Männchen umschlingt das Weibchen u-förmig. Die Eier fallen auf die After- und Schwanzflosse des Männchens. Das Weibchen sammelt sie ein und spuckt sie dem Männchen vor das Maul. Dieses nimmt die Eier in seinen Kehlsack zur weiteren Maulbrutpflege. Das Weibchen verteidigt das Männchen und das Revier. Nach 9-16 Tagen werden die Jungfische entlassen.

Die Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Staubfutter, Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In einem Gesellschaftsbecken ist eine Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Der Kriegerische Kampffisch trägt einen irreführenden Namen, denn eine innerartliche Aggression wird nur in zu kleinen, spärlich eingerichteten Becken beobachtet. Sie besitzen ein zusätzliches Atmungsorgan, das sogenannte Labyrinth (Suprabranchialorgan) mit dem sie atmosphärische Luft atmen und können ersticken, wenn das nicht möglich ist. Die Lufttemperatur im Atembereich darf nicht unter der Wassertemperatur liegen! Sie können sich je nach Herkunft erheblich in ihrer Färbung unterscheiden. Andere Fische ähnlicher Form und Färbung werden meist als Feinde wahrgenommen.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch  

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF