Blaukopf-Tyrannochromis (Tyrannochromis nigriventer)

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Blaukopf-Tyrannochromis
Tyrannochromis nigriventer
Blaukopf-Tyrannochromis (Tyrannochromis nigriventer)
Name Blaukopf-Tyrannochromis
Name Lat. Tyrannochromis nigriventer
Familie Buntbarsche
Familie lat. Cichlidae
Ordnung Buntbarschartige
Ordnung lat. Cichliformes
Verbreitung Malawisee
Lebensraum Fels-Übergangszone
Tiergröße 20-25 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 24-28 °C
pH-Wert 7,5-8,8
Härte 10-25 °dH
Verhalten Räuberisch
Haltung Harem
Schwierigkeitsgrad Experten
Fortpflanzung Maulbrüter
Zucht Schwierig
Aquarium ~ 750 l
Lebenserwartung N/A
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Blaukopf-Tyrannochromis kommen ausschließlich (endemisch) im Malawisee vor und sind seeweit verbreitet. Sie halten sich meist in der Übergangszone vom Felslitoral zum Sandlitoral auf, aber auch an steil abfallenden Felsriffen in 10 bis 15 m Tiefe. Es gibt zahlreiche unterschiedlich gefärbte Populationen.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte bis an die Wasseroberfläche reichende Felsaufbauten haben, mit Höhlen, Spalten und Unterständen, die als Versteckmöglichkeiten dienen sowie viel freien Schwimmraum und einige Sandflächen.

Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie sind Lauerjäger, die sich vorwiegend von Fischen (Mbunas) ernähren. Das Futterangebot besteht aus Lebend-, Tiefkühl- und Trockenfutter. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Trockenfutter für Cichliden (Granulat, Pellets) sowie mit Krill, Mysis, Muschelfleisch, Stint, Garnelen etc. (lebend oder tiefgekühlt) füttern. 

Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sollten im Harem, ein Männchen mit zwei Weibchen, gepflegt werden. Nur während der Brutzeit verhalten sie sich territorial und aggressiv. Die Haltung mehrerer Harems ist nur in einem wesentlich größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Sie sind durchsetzungsfähige Jäger, die aber gut mit anderen großen Cichliden (Utakas) vergesellschaftet werden können. Jungfische und zu kleine Fische werden als Nahrung angesehen.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Geschlechter unterscheiden sich deutlich in der Färbung (Sexualdichromatismus). Das größere Männchen ist wesentlich farbenprächtiger und hat Eiflecken auf der Afterflosse. Das Weibchen ist kleiner und unscheinbar grau-braun gefärbt.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind maternale Maulbrüter. Das Weibchen laicht in einer Sandgrube ab. Nach der Befruchtung durch das Männchen nimmt das Weibchen die Eier sofort in ihrem Kehlsack zur Maulbrutpflege auf und behält die Jungfische auch nach dem Schlüpfen in ihrem Kehlsack. Nach ca. 3 Wochen werden die Jungfische entlassen. Während der gesamten Maulbrutpflege nimmt das Weibchen keine Nahrung zu sich. Die Jungfische werden noch einige Zeit vom Weibchen betreut und über Nacht oder bei Gefahr im Kehlsack aufgenommen, bevor die Brutpflege endet.

Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In einem Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Die Blaukopf-Tyrannochromis jagen in der Natur Mbuna-Jungfische.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert sind mindestens 14-tägig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Ruinemans Aquarium B.V.

Quellenangabe: BMEL (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); BAENSCH & RIEHL (1997): Aquarien Atlas Bd. 5, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF