Gründling (Gobio gobio)
Gründling Gobio gobio | |
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Name | Gründling |
Name Lat. | Gobio gobio |
Familie | Gründlinge |
Familie lat. | Gobionidae |
Ordnung | Karpfenfischartige |
Ordnung lat. | Cypriniformes |
Verbreitung | Europa |
Lebensraum | Bäche, Flüsse |
Tiergröße | 10-15 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 4-25 °C |
pH-Wert | 6,5-7,5 |
Härte | 10-20 °dH |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Freilaicher |
Zucht | Mittelschwer |
Aquarium | ~ 200 l oder Teichhaltung |
Lebenserwartung | 5-8 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Gründlinge sind in Europa weit verbreitet und fehlen nur im äußersten Norden und im Süden. Sie leben meist in ruhigen Abschnitten von Fließgewässern, wie Bächen und Flüssen und in Ufernähe von klaren, großen Seen sowie in der Brackwasserzone der Ostsee. Diese typischen Grundfische halten sich in Schwärmen über sandig-kiesigem Grund auf.
Einrichtung und Haltung
Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und Unterwasserpflanzen (Sauerstoffspender) sowie einem zum Gründeln geeigneten Bodengrund aus Sand und rundkörnigem Kies eingerichtet sein.
Bei der Pflege in einem Kaltwasseraquarium ist darauf zu achten, dass neben einer dichten Randbepflanzung und zahlreichen Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Steine) auch ein großer Schwimmraum zur Verfügung steht. Ein weicher Bodengrund, sauerstoffreiches Wasser und leicht abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) ist ideal. Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.
Ernährung
Sie sind Allesfresser, die sich von kleinen Bodentieren und Detritus ernähren. Das Futterangebot besteht aus lebenden oder tiefgekühlten Cyclops, Daphnien, Mysis, Artemia, Mückenlarven etc., ergänzt mit einem hochwertigen, sinkenden Trockenfutter (Granulat, Pellets), das aber nicht der Hauptbestandteil der Ernährung sein sollte. Zusätzlich benötigen sie auch etwas pflanzliches Futter, wie z.B. weiches Pflanzenmaterial (Algenblätter), überbrühten Spinat oder Trockenfutter mit hohen pflanzlichen Anteilen (z.B. Kelp, Spirulina). Es darf nur so viel gefüttert werden, wie in wenigen Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Sie sind lebhafte und gesellige Fische, die keinerlei aggressive oder unverträgliche Verhaltensweisen zeigen. Es sollten mindestens 5, besser aber wesentlich mehr Gründlinge gemeinsam gepflegt werden. Eine Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Teichfischen ist gut möglich.
Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen bekommen zur Laichzeit einen punktförmigen, weißen Laichausschlag und sind etwas schlanker als die Weibchen.
Die Weibchen laichen im seichten Wasser zwischen Mai und Juni, bei einer Wassertemperatur von 12-18 °C. Die bläulich-weißen, klebrigen Eier werden auf Steinen und Pflanzen abgelegt. Die Larven schlüpfen nach 10-30 Tagen. Die Jungfische sind nach 2-3 Jahren geschlechtsreif. Die Lebenserwartung kann bis zu 8 Jahren betragen.
Wichtige Information
Gründlinge geben quietschende Geräusche von sich, von denen man annimmt, dass sie der innerartlichen Verständigung dienen.
Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.
Bei Temperaturen unter 8-10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, halten sie im Schlamm eingegraben eine Winterruhe. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich bzw. Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF