Rotauge (Rutilus rutilus)

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Rotauge
Rutilus rutilus
Rotauge (Rutilus rutilus)
Name Rotauge
Name Lat. Rutilus rutilus
Synonym Plötze
Familie Weißfische
Familie lat. Leuciscidae
Ordnung Karpfenfischartige
Ordnung lat. Cypriniformes
Verbreitung Europa
Lebensraum Flüsse, Seen
Tiergröße 20-30 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 4-22 °C
pH-Wert 6,5-7,5
Härte < 20 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Freilaicher
Zucht Mittelschwer
Aquarium Teichhaltung
Lebenserwartung 10-14 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Rotaugen reicht von Westeuropa, nördlich der Pyrenäen und Alpen, bis zum Ural. Sie leben in Schwärmen in stehenden und langsam fließenden Gewässern, wie Seen, Weihern und Flüssen mit schlammig-sandigen Böden und dichter Unterwasservegetation sowie in Brackwasserbereichen der Ostsee. Sie halten sich gerne nahe der Wasseroberfläche auf.

Einrichtung und Haltung

Sie benötigen ausreichend große Teiche, die mit Teich-, Schwimm- und sauerstoffspendenden Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Hornblatt etc.), großen Flusskieseln sowie einem Bodengrund aus rundkörnigem Kies und Sand eingerichtet sein sollten und freien Schwimmraum bieten.

Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.

Ernährung

Sie ernähren sich überwiegend von Plankton, Kleintieren und weichen Pflanzenteilen. Das Futterangebot besteht vorwiegend aus handelsüblichem Spezialtrockenfutter für Teichfische (Flocken, Sticks, Granulat). Dazu benötigen sie etwas pflanzliche Nahrung, wie Wasserpflanzen (Rizzia flutians etc.) oder Trockenfutter mit hohen pflanzlichen Anteilen (Spirulina) und Lebendfutter, wie Daphnien, Tubifex oder Mückenlarven, das problemlos auch in tiefgekühlter Form angenommen wird.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Sie sind ruhige, friedliche und gesellige Fische, die keinerlei aggressive oder unverträgliche Verhaltensweisen zeigen. Es sollten mindestens 5, besser aber wesentlich mehr Rotaugen gemeinsam gepflegt werden. Sie können gut mit anderen friedlichen Teichfischen, wie mit Gründlingen, Orfen etc. vergesellschaftet werden.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Zur Laichzeit haben die Männchen einen Laichausschlag und die Weibchen erscheinen rundlicher.

Die Weibchen laichen in Schwärmen zwischen April und Juni, bei Wassertemperaturen von 18-20 °C, im seichten, dicht bewachsenen Uferbreich. Die klebrigen Eier haften an Wasserpflanzen und Wurzeln. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Larven und heften sich an Wasserpflanzen, bis ihr Dottersack aufgebraucht ist. Die Jungfische wachsen sehr langsam und sind nach 3-4 Jahren geschlechtsreif. Die Lebenserwartung kann bis zu 20 Jahre betragen.

Wichtige Information

Rotaugen eignen sich gut um Algen im Teich zu bekämpfen und lassen Wasserpflanzen weitgehend unbeschadet.

Die Rotaugen können leicht mit Rotfedern verwechselt werden. In der Natur kommt es gelegentlich zu gemischten Laichschwärmen. Dabei entstehen Kreuzungen, die schwer zu bestimmen sind.

Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.

Bei Temperaturen unter 8-10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, halten sie eine Winterruhe nahe dem Grund. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMEL (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF