Zügelstrich-Hexenwels (Loricaria sp. 'Rio Atabapo')

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Zügelstrich-Hexenwels
Loricaria sp. 'Rio Atabapo'
Zügelstrich-Hexenwels (Loricaria sp. 'Rio Atabapo')
Name Zügelstrich-Hexenwels
Name Lat. Loricaria sp. 'Rio Atabapo'
Familie Harnischwelse
Familie lat. Loricariidae
Ordnung Welsartige
Ordnung lat. Siluriformes
Verbreitung Kolumbien
Lebensraum Flüsse, Bäche
Tiergröße 20 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 24-28 °C
pH-Wert 6,5-7,5
Härte 1-15 °dH
Verhalten Nachtaktiv, friedlich
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Maulbrüter
Zucht Mittelschwer
Aquarium ~ 250 l
Lebenserwartung 5-8 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die dämmerungs- bis nachtaktiven Zügelstrich-Hexenwelse sind in den Fließgewässern des oberen Rio Meta Einzugs in Kolumbien weit verbreitet. Sie leben im Flachwasser bevorzugt auf Sandböden zwischen Falllaub, versunkenen Baumstämmen, Ästen und in das Wasser ragenden Wurzeln.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine dichte Randbepflanzung haben, mit vielen Versteckmöglichkeiten (Steine, Wurzeln, Höhlen) und freien Sandflächen sowie viel Schwimmraum bieten. Ein tiefer, mit etwas Laub (z.B. Seemndelbaum, Eiche) bedeckter sandiger Bodengrund, gedämpftes Lichte und leicht saures Wasser mit einer mittleren Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie ernähren sich von tierischer Kost. Das Futterangebot besteht aus Lebend-, Tiefkühl- und Trockenfutter. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen, proteinreichen Trockenfutter für Harnischwelse (Granulat, Pellets, Chips, Tabletten) sowie mit Zooplankton, Cyclops, Daphnien, Artemia, Mückenlarven, Garnelen etc. (lebend oder tiefgekühlt) füttern.

Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Sie sind schwimmfreudige, friedliche Welse, die sich nur während der Laichzeit etwas territorial verhalten. Empfehlenswert ist, sie paarweise oder besser in einer Gruppe von 3-5 Tieren zu pflegen. Sie können gut mit anderen ruhigen und friedlichen Fischen vergesellschaftet werden, wie kleinen Salmlern, friedlichen Cichliden und Panzerwelsen.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Geschlechtsreife Männchen haben ein deutlich vergrößertes Maul und laichreife Weibchen erscheinen runder. 

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind paternale Maulbrüter. Das Männchen nimmt den Eiballen in einer "Lippentasche" zur Maulbrutpflege auf. Durch Bewegen der Mundwerkzeuge wird der Eiballen belüftet. Nach 10-15 Tagen schlüpfen die Larven und die Brutpflege ist beendet. Nach weiteren 2-3 Tagen haben die ca. 10 mm großen Jungfische ihren Dottersack verbraucht und beginnen selbstständig zu fressen. Die Jungfische müssen mehrmals täglich mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien, Mikrowürmer, Cylops, feines Trockenfutter) gefüttert werden.

In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Die Zügelstrich-Hexenwelse graben sich gerne in den sandigen Böden ein. In dem großen Verbreitungsgebiet gibt es einige unterschiedlich gefärbte Varianten.

Das Laub (Seemandelbaum, Eiche etc.) reichert das Wasser mit Huminstoffen an und senkt auf natürliche Weise den pH-Wert.

Beim Fang sind möglichst feinmaschige Netze zu verwenden, damit sich die Hartstrahlen der Brustflossen oder die Hautzähne (Odontoden) auf den Knochenplatten nicht verhaken, die beim Anfassen schmerzhafte Stichverletzungen verursachen können.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF