Papagei-Kugelfisch (Colomesus psittacus)
Papagei-Kugelfisch Colomesus psittacus | |
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Name | Papagei-Kugelfisch |
Name Lat. | Colomesus psittacus |
Familie | Kugelfische |
Familie lat. | Tetraodontidae |
Ordnung | Kugelfischartige |
Ordnung lat. | Tetraodontiformes |
Verbreitung | Brasilien |
Lebensraum | Ästuarien, Mangroven |
Tiergröße | 15 cm |
Ernährung | Carnivor |
Temperatur | 22-28 °C |
pH-Wert | 6,8-8,5 |
Härte | 7-20 °dH |
Verhalten | Semi-aggressiv |
Haltung | Einzeln, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Experten |
Fortpflanzung | Freilaicher |
Zucht | Keine Zuchtberichte |
Aquarium | ~ 350 l |
Lebenserwartung | 8-10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Papagei-Kugelfische sind in den küstennahen Gewässern im Nordosten Südamerikas, vom Golf von Paria bis nach Nordbrasilien, weit verbreitet. Dort leben sie in Mangrovenbächen und Sümpfen sowie in der Gezeitenzone von Flüssmündungen, wo sie sich im seichten Wasser meist an schattigen Plätzen mit dichter, überhängender Ufervegetation aufhalten. Nur gelegentlich dringen sie in Süßwasserbereiche vor.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Das Aquarium sollte eine dichte Rand- und Hintergrundbepflanzung haben, mit vielen Versteckmöglichkeiten (Steine, Wurzeln) und ausreichenden Schwimmraum bieten. Ein dunkler, mit etwas Laub (z.B. Seemandelbaumblätter) bedeckter, feinsandiger Bodengrund, etwas abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) und brackiges Wasser mit schwacher Strömung ist ideal.
Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.
Ernährung
Sie sind Nahrungsspezialisten, die fast ausschließlich Krustentiere fressen. Das Futterangebot besteht aus Schnecken (z.B. Blasen-, oder Apfelschnecken) ergänzt mit Lebend- oder Frostfutter, wie Garnelen, Mückenlarven, Artemia, Mysis etc., sowie Muschel- und Krebsfleisch oder einer tiefgekühlten Spezialfuttermischung. Selten wird Flocken- oder Granulatfutter angenommen.
Empfehlenswert ist, mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern, die innerhalb weniger Minuten gefressen werden. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Empfehlenswert ist, diese relativ friedlichen Kugelfische einzeln oder in einer Gruppe von 3-4 Tieren zu pflegen. Für die Gruppenhaltung ist ein größeres, reich strukturiertes Becken empfehlenswert. Sie gelten als Flossenzupfer und sollten nicht mit langflossigen Fischen gehalten werden.
Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Geschlechtsunterschied
Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Die Männchen bleiben etwas kleiner als die fülligeren Weibchen.
Fortpflanzung und Zucht
Es sind keine Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium bekannt.
Wichtige Information
Die dauerhafte Haltung der Papageien-Kugelfische ist nur im Brackwasser (5-30 ‰ Salinität) möglich.
Sie benötigen die harten Gehäuse von Schnecken, bzw. die Schalen von Garneln, Krabben und Krebsen zur Abnutzung ihrer Zähne, die ständig nachwachsen. Zu lange Zähne verunmöglichen die Nahrungsaufnahme und sie würden verhungern.
Die Papagei-Kugelfische sind den Assel-Kugelfischen (Colomesus asellus) sehr ähnlich. Die Assel-Kugelfische, die ausschließlich im Süßwasser vorkommen haben nur 5 Binden (Körperflecken) im Gegensatz zu den Papagei-Kugelfischen, die 6 Binden haben.
Kugelfische können sich bis zu ihrer doppelten Größe aufblasen, indem sie ihren dehnbaren Magen mit Luft oder Wasser füllen.
Zum Um- oder Einsetzen sollte ein mit Aquariumwasser gefüllter Becher und kein Fangnetz verwendet werden, damit die Tiere nicht an die Luft gelangen.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMEL (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); BAENSCH & RIEHL (2004): Aquarien Atlas Bd. 2, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF