Amur-Bitterling (Rhodeus sericeus)
Amur-Bitterling Rhodeus sericeus | |
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Name | Amur-Bitterling |
Name Lat. | Rhodeus sericeus |
Synonym | Rhodeus amarus sericus |
Familie | Bitterlinge |
Familie lat. | Acheilognathidae |
Ordnung | Karpfenfischartige |
Ordnung lat. | Cypriniformes |
Verbreitung | Asien |
Lebensraum | Flüsse, Altarme |
Tiergröße | 6-9 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 4-24 °C |
pH-Wert | 6,5-7,5 |
Härte | < 15 °dH |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Muschellaicher |
Zucht | Mittelschwer |
Aquarium | ~ 150 l oder Teichhaltung |
Lebenserwartung | 3-5 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Amur-Bitterlinge erstreckt sich vom Amur bis Sachalin und wurden auch bis Europa verschleppt. Sie kommen in stehenden und langsam fließenden Gewässern, bevorzugt in den pflanzenreichen Uferzonen mit schlammigen Böden vor. Es müssen auch Teich- oder Flussmuscheln vorhanden sind, die sie zur Fortpflanzung benötigen.
Einrichtung und Haltung
Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und besonders sauerstoffspendenden Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Hornblatt etc.), großen Flusskieseln sowie einem Bodengrund aus Sand und rundkörnigem Kies eingerichtet sein und viel freien Schwimmraum bieten.
Bei der Pflege in einem Kaltwasseraquarium ist darauf zu achten, dass neben einer dichten Randbepflanzung und zahlreichen Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Steine) auch ein großer Schwimmraum zur Verfügung steht. Ein weicher Bodengrund, sauerstoffreiches Wasser und leicht abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) ist ideal.
Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.
Ernährung
Sie ernähren sich vorwiegend von Insekten, Kleinkrebsen und Würmern. Das Futterangebot besteht aus lebenden oder tiefgekühlten Cyclops, Daphnien, Tubifex und Mückenlarven oder einer tiefgekühlten Futtermischung. Auch hochwertiges Teichfutter (Granulat, Pellets, Flocken) wird gerne angenommen. Ergänzend sollte gelegentlich auch Trockenfutter auf Pflanzenbasis (Kelp, Spirulina) gefüttert werden.
Vergesellschaftung
Sie sind lebhafte und gesellige Fische, die keinerlei aggressive oder unverträgliche Verhaltensweisen zeigen. Es sollten mindestens 5, besser aber mehr Bitterlinge gemeinsam mit Teich- oder Flussmuscheln gepflegt werden. Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Fortpflanzung und Zucht
Bei den Männchen ist die obere Irishälfte rot. Die Männchen sind zur Laichzeit intensiver gefärbt und und haben eine rötliche Kehle, Brust und Bauchpartie.
Die Laichzeit ist von April bis Juni. Sie können sich nur fortpflanzen, wenn eine Teich- oder Flussmuschel vorhanden ist. Das Weibchen bildet eine 3-4 cm lange dünnhäutige Legeröhre (Ovipositor), die sie in die Atemöffnung der Muschel einführt und jeweils mehrere Eier im Kiemenraum ablegt. Gleichzeitig gibt das Männchen Spermien ab, die über das Atemwasser der Muschel die Eier im Kiemenraum befruchten. Der Laichvorgang wiederholt sich mehrmals. Innerhalb der Muschel geschützt, entwickeln sich Jungfische, die nach 2-3 Wochen mit einer Größe von ca. 1 cm die Muschel verlassen.
Wichtige Information
Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.
Bei Temperaturen unter 8-10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, halten sie eine Winterruhe nahe dem Grund. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich bzw. Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF