Indische Süßwassernadel (Microphis deocata)
Indische Süßwassernadel Microphis deocata | |
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Name | Indische Süßwassernadel |
Name Lat. | Microphis deocata |
Synonym | Syngnathus deocata |
Familie | Seenadeln |
Familie lat. | Syngnathidae |
Ordnung | Seenadelartige |
Ordnung lat. | Syngnathiformes |
Verbreitung | Südostasien |
Lebensraum | Ästuarien, Mangroven |
Tiergröße | 15-20 cm |
Ernährung | Carnivor |
Temperatur | 24-28 °C |
pH-Wert | 7,5-8,5 |
Härte | 16-24 °dH |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Experten |
Fortpflanzung | ♂ Bruttasche |
Zucht | Schwierig |
Aquarium | Ab 200 l |
Lebenserwartung | N/A |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Indischen Flussnadeln liegt in Indien und Bangladesch, wo sie in den Flusssytemen des Ganges und Brahmaputras vorkommen. Dort leben sie in den langsam fließenden Flussunterläufen und brackigen Flussmündungen, Küstenlagunen und Mangrovensümpfen zwischen Wurzeln und dichter Unterwasservegetation.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Das Aquarium sollte eine lockere Hintergrund- und Randbepflanzung mit hohen Pflanzen (Vallisneria etc.) und einigen Wurzeln (Versteckmöglichkeiten) haben sowie ausreichenden Schwimmraum bieten. Ein feinkörniger, mit etwas Laub (z.B. Seemandelbaumblätter) bedeckter Bodengrund und mittelhartes bis hartes Wasser ist ideal.
Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.
Ernährung
In der Natur ernähren sie sich überwiegend von Insektenlarven und Kleinkrebsen. Das Futterangebot besteht aus kleinem Lebendfutter, wie Daphnien, Mysis, Artemia und schwarzen Mückenlarven, das nach Gewöhnung manchmal auch in tiefgekühlter Form angenommen wird. Trockenfutter (Granulat, Pellets, Flocken) wird nicht akzeptiert. Sie sind sehr langsame Fresser und sollten mehrmals am Tag mit kleinen Portionen gefüttert werden. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Empfehlenswert ist sie in einem Artbecken zu pflegen. Sie sind sehr friedliche und gesellige Fische, die paarweise oder besser in einer Gruppe gepflegt werden sollten. Die Haltung in einer Gruppe ist nur in einem größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Eine Vergesellschaftung mit ruhigen, friedlichen Fischen, die keine Nahrungskonkurrenten sind, ist möglich.
Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Geschlechtsunterschied
Die schlankeren Männchen haben am Bauch eine auffällige Furche (Brutorgan), die während der Laichzeit zur Bruttasche (Hautsack) wird. Sie besitzen ein farbenprächtiges Bauchsegel, das sie bei der Balz weit aufstellen.
Fortpflanzung und Zucht
Nach der Balz übergibt das Weibchen bis zu 25 Eier in das Brutorgan des Männchens. Die Eier werden angeklebt und mit einem besonderen Gewebe festgehalten (Hautsack). Nach etwa 15 Tagen schlüpfen die kleinen Larven, sie werden aus dem Hautsack entlassen und die Brutpflege endet.
Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Infusorien, Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.
Wichtige Information
Sie können im Süß- oder im Brackwasser gepflegt werden, wobei auch dem Süßwasser 1-2 Teelöffel Meersalz pro 10 l zugefügt werden sollte.
Diese langsamen Fresser können nur sehr kleine Nahrung aufnehmen, die sie mit ihrer dünnen Mundröhre ansaugen (suction feeding). Empfehlenswert ist, während der Fütterung den Filter abzuschalten.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF