Bachschmerle (Barbatula barbatula)

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Bachschmerle
Barbatula barbatula
Bachschmerle (Barbatula barbatula)
Name Bachschmerle
Name Lat. Barbatula barbatula
Synonym Bartgrundel
Familie Bachschmerlen
Familie lat. Nemacheilidae
Ordnung Karpfenfischartige
Ordnung lat. Cypriniformes
Verbreitung Europa, Asien
Lebensraum Flüsse, Seen
Tiergröße 5-10 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 4-18 °C
pH-Wert 6,5-7,5
Härte 5-15 °dH
Verhalten Nachtaktiv, friedlich
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Substratlaicher
Zucht Mittelschwer
Aquarium ~ 200 l oder Teichhaltung
Lebenserwartung 5-7 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Bachschmerlen sind von Europa, wo sie nur auf der Iberischen Halbinsel, in Schottland und Skandinavien fehlen, bis nach Sibirien weit verbreitet. Sie bewohnen meist klare und flache Fließgewässer mit sandig-kiesigen Böden sowie die Uferregionen von klaren Seen.

Einrichtung und Haltung

Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und Unterwasserpflanzen (Sauerstoffspender) sowie einem zum Gründeln geeigneten Bodengrund aus Sand und rundkörnigem Kies eingerichtet sein.

Bei der Pflege in einem Kaltwasseraquarium ist darauf zu achten, dass neben einer dichten Randbepflanzung und zahlreichen Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Steine) auch ein großer Schwimmraum zur Verfügung steht. Ein weicher Bodengrund, sauerstoffreiches Wasser, leicht abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) und eine schwache Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.

Ernährung

Sie sind Allesfresser, die sich von kleinen Bodentieren, Fischlaich und Detritus ernähren. Das Futterangebot besteht aus lebenden oder tiefgekühlten Cyclops, Daphnien, Mysis, Artemia, Mückenlarven etc., ergänzt mit einem hochwertigen, sinkenden Trockenfutter (Granulat, Pellets), das aber nicht der Hauptbestandteil der Ernährung sein sollte. Zusätzlich benötigen sie auch etwas pflanzliche Nahrung, wie z.B. weiches Pflanzenmaterial (Algenblätter) oder Trockenfutter mit hohen pflanzlichen Anteilen (z.B. Kelp, Spirulina). Es darf nur so viel gefüttert werden, wie in wenigen Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Bachschmerlen sind standorttreue Bodenfische, die kaum aggressive oder unverträgliche Verhaltensweisen gegenüber anderen Fischen zeigen und können daher gut mit anderen friedlichen Teichfischen vergesellschaftet werden. Nur zur Laichzeit verhalten sich die Männchen manchmal etwas territorial. Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Die etwas kleineren und schlankeren Männchen haben deutlich längere Brust- und Bauchflossen als die Weibchen.

Die Weibchen laichen zwischen März und Mai. Die klebrigen Eier werden auf Steinen und Pflanzen abgelegt und manchmal vom Männchen bewacht. Die Larven schlüpfen nach ca. 7 Tagen. Die Jungfische sind nach 1-2 Jahren geschlechtsreif. Die Lebenserwartung kann bis zu 7 Jahren betragen.

Wichtige Information

Die vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Bachschmerlen halten sich tagsüber meist versteckt unter Steinen und Wurzeln auf. Sie reagieren sehr empfindlich auf Sauerstoffarmut und Wasserverschmutzung. Ihre Zeichnung und Färbung ist sehr variabel.

Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.

Bei Temperaturen unter 8-10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, halten sie im Schlamm eingegraben eine Winterruhe. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich bzw. Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF