Rötliche Saugbarbe (Garra rufa)

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Rötliche Saugbarbe
Garra rufa
Rötliche Saugbarbe (Garra rufa)
Name Rötliche Saugbarbe
Name Lat. Garra rufa
Synonym Kangalfisch
Familie Karpfenfische
Familie lat. Cyprinidae
Ordnung Karpfenfischartige
Ordnung lat. Cypriniformes
Verbreitung Kleinasien
Lebensraum Bäche, Flüsse, Weiher
Tiergröße 14 cm
Ernährung Limnivor
Temperatur 15-28 °C
pH-Wert 6,0-8,0
Härte 8-15 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Freilaicher
Zucht Mittelschwer
Aquarium Ab 200 l
Lebenserwartung 2-5 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Rötlichen Saugbarben ist Kleinasien. Dort leben sie im flachen Wasser von Nebenflüssen, Bächen, Seen und Tümpeln sowie in Abflüssen von Thermalquellen, meist unter Steinen und in dichter Vegetation versteckt.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte mit Steinaufbauten (Höhlen), Geröll und Wurzeln sowie freien Sandflächen strukturiert sein und stellenweise eine dichte Bepflanzung haben. Ein Bodengrund aus Sand oder feinem Kies, sauerstoffreiches Wasser und eine schwache Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie fressen den pflanzlichen Belag (Aufwuchs) von Steinen, Hölzern, Pflanzen etc. und die darin befindlichen Kleinstlebewesen. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen, sinkenden Trockenfutter (Granulat, Tabletten) sowie mit Cyclops, Daphnien oder Mückenlarven (lebend oder tiefgekühlt) füttern. Zusätzlich benötigen sie pflanzliche Nahrung, wie zerdrückte Erbsen, überbrühten Spinat, Zucchinischeiben oder Algenblätter.

Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Sie sind gesellige und friedliche Fische, die in einer Gruppe von mindestens 5 Tieren, besser aber mehr, gepflegt werden sollten. Eine Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Fischen, wie kleinen Bärblingen oder Schmerlen ist sehr gut möglich.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Männchen bleiben schlanker, haben längere Brustflossen und einen stärkeren Laichausschlag als die Weibchen.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind Freilaicher, die über Kiesgrund ablaichen. Nach 36-48 Stunden schlüpfen die Jungen. Ihr Dottersack ist nach ca. 4 Tagen aufgebraucht und sie schwimmen frei.

Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Eine Fundortform, die aus warmen Quellen nahe Kangal in der Türkei stammt und als "Kangal- oder Knabberfisch" bekannt geworden ist, wird zur Behandlung von Hautkrankheiten beim Menschen, wie Neurodermitis, Psoriasis oder Ekzemen eingesetzt. Sie knabbern tote Haut vom Patienten ab und dabei soll enzymhaltiges Sekret in die kleinen Wunden eindringen. 

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert sind mindestens 14-tägig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2004): Aquarien Atlas Bd. 3, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF