Wüstengrundel (Chlamydogobius eremius)
Wüstengrundel Chlamydogobius eremius | |
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Name | Wüstengrundel |
Name Lat. | Chlamydogobius eremius |
Synonym | Gobius erimus |
Familie | Echte Grundeln |
Familie lat. | Gobiidae |
Ordnung | Grundelartige |
Ordnung lat. | Gobiiformes |
Verbreitung | Australien |
Lebensraum | Bäche, Tümpel |
Tiergröße | 5-6 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 20-28 °C |
pH-Wert | 7,0-8,5 |
Härte | 5-20 °dH |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Fortpflanzung | Höhlenbrüter |
Zucht | Einfach |
Aquarium | Ab 60 cm / 54 l |
Lebenserwartung | 1-2 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Wüstengrundeln kommen ausschließlich (endemisch) in den Zuflüssen des Lake Eyre in Zentral-Australien vor. Da der Wasserstand der Flüsse extrem schwankt und sie teilweise austrocknen, leben die Fische oft in isolierten Becken in schattigen Bereichen unter Felsen und Pflanzen.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Das Aquarium sollte zahlreiche Versteckmöglickeiten (Höhlen, Spalten, Röhren) aus Steinen, Wurzeln und Pflanzen sowie einige freie Sandflächen bieten. Ein, mit etwas Laub (z.B. Seemandelbaumblätter) bedeckter Bodengrund aus Korallensand und feinem Kies, etwas abgeschattets Licht, eine schwache Strömung und leicht alkalisches Wasser ist ideal.
Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus Lebend- oder Frostfutter, wie Cyclops, Daphnien, Artemia und Mückenlarven oder einer handelsüblichen, tiefgekühlten Spezialfuttermischung. Zusätzlich benötigen sie gelegentlich pflanzliche Nahrung (z.B. Algenblätter). Auch Trockenfutter wird meist problemlos angenommen, sollte aber nicht Hauptbestandteil der Ernährung sein.
Empfehlenswert ist mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Empfehlenswert ist sie paarweise oder besser in einer Gruppe zu pflegen. Sie besetzen kleine Reviere um ihre Wohn- und Bruthöhlen, die sie gegen Artgenossen verteidigen. Eine Gruppenhaltung ist nur in einem größeren und reich strukturierten Aquarium empfehlenswert. Gegenüber anderen Fischen verhalten sie sich sehr friedlich.
Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Geschlechtsunterschied
Die Männchen haben ein breiteres Maul und sind intensiver gefärbt als die Weibchen. Mit einiger Erfahrung können die Geschlechter anhand ihrer Genitalpapille unterschieden werden, die beim Männchen spitz zuläuft und beim Weibchen kurz und gedrungen ist.
Fortpflanzung und Zucht
Sie sind Höhlenbrüter. Nachdem sich ein harmonisierendes Paar gefunden hat, laicht das Weibchen bis zu 200 Eier in einer Höhle (Tonröhre, kleiner Blumentopf etc.) oder unter einem Stein bzw. einer Wurzel ab. Die Brut wird vom Männchen intensiv bewacht. Nach 10-17 Tagen schlüpfen die Larven und fressen selbstständig. Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter, wie Pantoffeltierchen und später mit Artemia-Nauplien gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische hier eine leichte Beute sind.
Wichtige Information
In ihrem natürlichen Lebensraum, dem riesigen Entwässerungssystem des Eyre-Beckens, sind die Wüstengrundeln sehr rauen Bedingungen ausgesetzt mit raschen, extremen Schwankungen von Temperatur (5-41 °C), pH-Wert (6,5-11,0) und Salzgehalt (1-37,5 ‰). Im Lake Eyre selbst können sie nicht überleben, da es sich um eine Salzsee handelt.
Das Laub (z.B. Seemandelbaum oder Eiche) bietet nicht nur Deckung, sondern fördert beim Verrotten die Entwicklung von Kleinstlebewesen, die eine wertvolle sekundäre Nahrungsquelle darstellen.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2004): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF