Deltaflügel-Schmetterlingswels (Hara jerdoni)

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Deltaflügel-Schmetterlingswels
Hara jerdoni
Deltaflügel-Schmetterlingswels (Hara jerdoni)
Name Deltaflügel-Schmetterlingswels
Name Lat. Hara jerdoni
Synonym Deltaflügel-Zwergwels
Familie Gebirgswelse
Familie lat. Sisoridae
Ordnung Welsartige
Ordnung lat. Siluriformes
Verbreitung Südasien
Lebensraum Nebenflüsse, Bäche
Tiergröße 3 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 18-24 °C
pH-Wert 5,6-7,6
Härte 8-15 °dH
Verhalten Nachtaktiv, friedlich
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Substratlaicher
Zucht Schwierig
Aquarium Ab 60 cm / 54 l
Lebenserwartung 3-5 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die kleinen Deltaflügel-Schmetterlingswelse sind im Süden von Indien und in Bangladesch beheimatet. Dort leben sie in sauerstoffreichen, klaren und langsam fließenden Bächen und kleinen Flüssen mit weichen schlammigen Böden. Tagsüber halten sie sich meist versteckt unter Wurzeln oder in Steinhöhlen auf.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Sie benötigen ein Aquarium mit einer dichten Randbepflanzung und vielen Versteckmöglichkeiten, wie Steinhöhlen (z.B. Lochgestein, Welshöhlen) und Wurzeln. Ein weicher, mit etwas Buchen- oder Eichenlaub bedeckter sandiger Bodengrund, leicht gedämpftes Licht (z.B. Schwimmpflanzen), sauerstoffreiches Wasser und eine schwache Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Das Futterangebot besteht vorwiegend aus Lebendfutter, wie Cyclops, Daphnien, Artemia, Enchyträen und Mückenlarven, das auch tiefgekühlt problemlos gefressen wird oder einer handelsüblichen, tiefgekühlten Futtermischung für Welse. Zusätzlich benötigen sie regelmäßig pflanzliche Nahrung, wie Algenblätter. Manchmal wird auch sinkendes Trockenfutter für Welse mit hohem pflanzlichen Anteil (Spirulina, Kelp) akzeptiert, sollte aber nicht Hauptbestandteil der Nahrung sein.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen. Es darf nur so viel gefüttert werden, wie in wenigen Minuten gefressen wird.

Vergesellschaftung

Empfehlenswert ist, diese ruhigen, nachtaktiven Fische in einer Gruppe von mindestens 5 Tieren zu pflegen. Sie sind sehr friedlich und können gut mit anderen ruhigen und kleinen Fischen (Nano-Fischen) vergesellschaftet werden. Eine Vergesellschaftung mit größeren, bodenbewohnenden Fischen ist nicht empfehlenswert. Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Es sind keine äußeren Unterscheidungsmerkmale bekannt. Geschlechtsreife Weibchen erscheinen rundlicher und werden etwas größer als die Männchen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Nachzucht im Aquarium ist schon mehrfach gelungen. Zur Eiablage dienen Mooskugeln, in die eines der Tiere mit dem Kopf ein Loch bohrt, in das die Eier abgelegt und bewacht werden. Nach ca. 8 Tagen schlüpfen die winzigen Welse und kommen aus dem Moospolster hervor.

Als Erstfutter eignet sich handelsübliches Flüssigfutter für eierlegende Fische oder Infusorien. Die Jungfische müssen mehrmals täglich gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Die dauerhafte Haltung über 24 °C wird nicht vertragen.

Tagsüber halten sie sich meist versteckt zwischen Pflanzen und in Felsspalten auf, während sie nachts wie Schwarmfische durch das Aquarium ziehen. Beim Einsetzen in das Aquarium lassen sie sich oft bewegungslos zu Boden sinken.

Beim Fang sind möglichst feinmaschige Netze zu verwenden, damit sich die sehr dünnen Brustflossen nicht verhaken können.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); BAENSCH & RIEHL (2004): Aquarien Atlas Bd. 4, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF