Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella)
Graskarpfen Ctenopharyngodon idella | |
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Name | Graskarpfen |
Name Lat. | Ctenopharyngodon idella |
Synonym | Amur |
Familie | Ostasiat. Weißfische |
Familie lat. | Xenocyprididae |
Ordnung | Karpfenfischartige |
Ordnung lat. | Cypriniformes |
Verbreitung | Asien, Europa |
Lebensraum | Flüsse, Seen, Teiche |
Tiergröße | 50-70 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 4-26 °C |
pH-Wert | 5,0-8,0 |
Härte | 10-30 °dH |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Freilaicher |
Zucht | Mittelschwer |
Aquarium | Teichhaltung |
Lebenserwartung | 10-20 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Ursprünglich stammt der Graskarpfen aus China und Ostsibirien, wurde aber weltweit, so auch in Europa weit verbreitet. Sie leben bevorzugt in tiefen, stehenden und langsam fließenden Gewässern, wie Seen, Weihern und im Stillwasser von Flüssen mit dichter Unterwasservegetation.
Einrichtung und Haltung
Sie benötigen sehr tiefe, große Teiche, die mit einem weichen, zum Gründeln geeigneten Bodengrund sowie mit runden Flusskieseln eingerichtet sind und ausreichenden Schwimmraum bieten. Eine leichte bis mäßige Strömung ist ideal.
Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.
Ernährung
Sie ernähren sich vorwiegend von Wasserpflanzen und Algen. Das Futterangebot besteht aus einem hochwertigen Trockenfutter (Flocken, Granulat, Pellets) für Teichfische. Dazu benötigen sie reichlich pflanzliche Nahrung, wie Wasserpflanzen, Salat, Löwenzahnblätter, Spinat oder Trockenfutter mit hohen pflanzlichen Anteilen (Spirulina). Gelegentlich sollte etwas Lebendfutter, wie Daphnien, Tubifex oder Mückenlarven angeboten werden, das problemlos auch in tiefgekühlter Form angenommen wird.
Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Sie sind lebhafte und gesellige Fische, die keinerlei aggressive oder unverträgliche Verhaltensweisen zeigen. Es sollten mindestens 5, besser aber mehr Graskarpfen gemeinsam gepflegt werden. Sie können gut mit anderen friedlichen Teichfischen vergesellschaftet werden.
Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Fortpflanzung und Zucht
Die Geschlechter sind kaum zu unterscheiden. Männchen erscheinen schlanker als die rundlicheren Weibchen.
Sie laichen bei einer Wassertemperatur von über 20 °C in stark strömenden Flüssen über kiesigem Grund. Aus den flussabwärts treibenden Eiern schlüpfen nach 2-3 Tagen die Larven. Die Jungfische ernähren sich anfänglich von Plankton und ab ca. 5 cm Größe vermehrt von Pflanzen. Es sind keine Berichte über eine natürliche Fortpflanzung in Mitteleuropa bekannt.
Die Lebenserwartung kann 10-20 Jahre betragen.
Wichtige Information
Graskarpfen sind sehr anpassungsfähig und temperaturtolerant. Da sie auch höhere Wasserpflanzen fressen, z.B. Schilf, werden sie oft zum Freihalten von Gewässern eingesetzt. Sie fressen Algen, aber auch jegliche Teichpflanzen und sind dementsprechend nur bedingt für den Gartenteich geeignet.
Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen. Bei Temperaturen unter 10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Graskarpfen und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, graben sie sich im Schlamm ein und halten eine Winterruhe. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF