Steinbeißer (Cobitis taenia)
Steinbeißer Cobitis taenia | |
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Name | Steinbeißer |
Name Lat. | Cobitis taenia |
Synonym | Steinpicker |
Familie | Dorngrundeln |
Familie lat. | Cobitidae |
Ordnung | Karpfenfischartige |
Ordnung lat. | Cypriniformes |
Verbreitung | Europa, Asien |
Lebensraum | Flüsse, Seen |
Tiergröße | 8-10 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 4-18 °C |
pH-Wert | 6,5-7,5 |
Härte | 10-15 °dH |
Verhalten | Nachtaktiv, friedlich |
Haltung | Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Freilaicher |
Zucht | Mittelschwer |
Aquarium | ~ 200 l oder Teichhaltung |
Lebenserwartung | 4-5 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Steinbeißer sind von Europa, wo sie nur in Schottland, Irland und Skandinavien fehlen, bis nach Sibirien weit verbreitet. Sie bewohnen langsam fließende und stehende Gewässer mit sandig-schlammigen Böden. In ihrem Verbreitungsgebiet gibt es einige Unterarten.
Einrichtung und Haltung
Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und Unterwasserpflanzen (Sauerstoffspender) sowie einem zum Gründeln geeigneten weichen Bodengrund aus Sand eingerichtet sein.
Bei der Pflege in einem Kaltwasseraquarium ist darauf zu achten, dass neben einer dichten Randbepflanzung und zahlreichen Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Steine) auch ein großer Schwimmraum zur Verfügung steht. Ein weicher, sandiger Bodengrund und abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) ist ideal.
Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.
Ernährung
Sie durchwühlen den Boden nach Insektenlarven, Kleinkrebsen und Detritus. Das Futterangebot besteht aus lebenden oder tiefgekühlten Cyclops, Daphnien, Mysis, Artemia, Mückenlarven etc., ergänzt mit einem hochwertigen, sinkenden Trockenfutter (Granulat, Pellets), das aber nicht der Hauptbestandteil der Ernährung sein sollte. Zusätzlich benötigen sie auch etwas pflanzliche Nahrung, wie z.B. weiches Pflanzenmaterial (Algenblätter) oder Trockenfutter mit hohen pflanzlichen Anteilen (z.B. Kelp, Spirulina). Es darf nur so viel gefüttert werden, wie in wenigen Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Sie sind standorttreue Bodenfische, die keinerlei aggressive oder unverträgliche Verhaltensweisen gegenüber anderen Fischen zeigen. Es sollten mindestens 5, besser aber mehr Steinbeißer gemeinsam gepflegt werden. Eine Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Teichfischen ist gut möglich.
Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Fortpflanzung und Zucht
Bei den etwas kleineren und schlankeren Männchen ist der zweite Brustflossenstrahl dicker als bei den Weibchen.
Die Weibchen laichen zwischen April und Juni. In der Dämmerung legen die Weibchen ihre Eier an Steinen, Wurzeln oder im dichten Gestrüpp von Wasserpflanzen ab. Die Larven schlüpfen nach ca. 4-6 Tagen. Die Jungfische wachsen sehr langsam. Die Lebenserwartung kann bis zu 5 Jahren betragen.
Wichtige Information
Die Steinbeißer verfügen zusätzlich über eine Darmatmung, die es ihnen ermöglicht atmosphärische Luft zu atmen, um in sauerstoffarmen Gewässern zu überleben. Die vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Steinbeißer halten sich tagsüber meist im Boden vergraben oder versteckt unter Steinen und Wurzeln auf.
Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.
Bei Temperaturen unter 8-10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, halten sie im Schlamm eingegraben eine Winterruhe. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich bzw. Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF