Westafrikanischer Flösselhecht (Polypterus retropinnis)

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Westafrikanischer Flösselhecht
Polypterus retropinnis
Westafrikanischer Flösselhecht (Polypterus retropinnis)
Name Westafrikanischer Flösselhecht
Name Lat. Polypterus retropinnis
Familie Flösselhechte
Familie lat. Polypteridae
Ordnung Flösselhechtartige
Ordnung lat. Polypteriformes
Verbreitung Afrika
Lebensraum Nebenflüsse, Weiher
Tiergröße 30-40 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 22-26 °C
pH-Wert 6,0-7,5
Härte 8-18 °dH
Verhalten Räuberisch
Haltung Einzeln, Paar
Schwierigkeitsgrad Experten
Fortpflanzung Freilaicher
Zucht Keine Zuchtberichte
Aquarium Ab 300 l
Lebenserwartung 8-10 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Westafrikanischen Flösselhechte sind im westlichen Afrika, von der Demokratischen Republik Kongo über Nigeria bis Liberia weit verbreitet. Dort leben sie in kleinen Flüssen, Bächen, Sümpfen und überfluteten Gebieten mit Sand- oder Kiesböden.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine dichte Randbepflanzung haben, mit vielen Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten (Wurzeln, Steine, Höhlen). Ein weicher Bodengrund, gedämpftes Licht (Schwimmpflanzendecke) und leicht saures Wasser ist ideal. Auf Grund ihrer Lebensweise benötigen sie nur wenig Schwimmraum und eine geringe Wassertiefe, 30 cm sind ausreichend.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus Lebendfutter, wie Tubifex, Schwarze Mückenlarven, Garnelen, Muscheln, kleine Fische, Regenwürmern, Mehlkäferlaven und Krebsen, das auch in tiefgekühlter Form angenommen wird, ergänzt mit handelsüblichen tiefgekühlten Spezialfuttermischungen. Nach Gewöhnung wird manchmal auch hochwertiges proteinreiches Trockenfutter (Pellets) angenommen.

Es darf nur soviel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sind innerartlich kaum aggressiv und sollten paarweise gepflegt werden. Die Haltung mehrerer Tiere ist nur in einem wesentlich größeren und reich strukturierten Becken möglich. Gegenüber anderen Fischen verhalten sie sich friedlich und können gut mit größeren, ruhigen Fischen oder anderen Polypterus Arten vergesellschaftet werden. Zu kleine Fische werden als Nahrung angesehen.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Männchen haben eine größere und dickere Analflosse, die auch als Begattungsorgan dient.

Fortpflanzung und Zucht

Es sind keine gesicherten Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium bekannt. Angenommen wird, dass die Fortpflanzung wie bei anderen Polypterus erfolgt. Die Eier werden bei der Balz vom Männchen zur Besamung übernommen und über dem Pflanzendickicht ausgestreut. Nach ca. 4 Tagen schlüpfen die Jungfische und schwimmen nach weiteren 3 Tagen frei. Die Elterntiere sind Laichräuber.

Die Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemianauplien, Mikrowürmern) gefüttert werden. Empfehlenswert ist, die Jungfische einzeln aufzuziehen, da sie sich sonst gegenseitig fressen. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da der Laich eine leichte Beute ist.

Wichtige Information

Sie sind dämmerungsaktive Räuber. Ihre Schwimmblase ist zweigeteilt, wobei der größere rechte Teil als zusätzliches Atmungsorgan dient. Das ermöglicht ihnen auch einige Zeit außerhalb vom Wasser in feuchter Umgebung zu überleben. Sie müssen in Abständen an die Wasseroberfläche um atmosphärische Luft zu atmen, da ihre Kiemenatmung nicht ausreicht. Werden sie daran gehindert, ersticken sie.

Auf eine gute Aquariumabdeckung (Springschutz) ist zu achten, da vor allem während der nächtlichen Aktivitätsphasen Ausbruchsgefahr besteht. Sie können sich auf ihre Ventralen stützen, um sich auszuruhen. Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); BAENSCH & EVERS (2004): Aquarien Atlas Bd. 6, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF