Weißwangen-Grundel (Rhinogobius duospilus)

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Weißwangen-Grundel
Rhinogobius duospilus
Weißwangen-Grundel (Rhinogobius duospilus)
Name Weißwangen-Grundel
Name Lat. Rhinogobius duospilus
Synonym Rhinogobius wui
Familie Echte Grundeln
Familie lat. Gobiidae
Ordnung Grundelartige
Ordnung lat. Gobiiformes
Verbreitung Südostasien
Lebensraum Bergbäche
Tiergröße 4,5 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 15-24 °C
pH-Wert 6,5-7,5
Härte 5-15 °dH
Verhalten Semi-aggressiv
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Höhlenbrüter
Zucht Schwierig
Aquarium Ab 60 cm / 54 l
Lebenserwartung 5-8 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Weißwangen-Grundeln erstreckt sich vom südchinesischen Bergland bis Vietnam. Sie leben in kleinen, rasch fließenden, sauerstoffreichen Gebirgsbächen mit sandig-felsigen Böden zwischen Flusskieseln, Geröll, Laub und Wasserpflanzen.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine zum Teil dichte Bepflanzung haben und mit runden Flusskieseln, flachen Steinen und Höhlen strukturiert sein. Ein feinkörniger Bodengrund aus rundem Kies, der mit etwas Laub (Seemandelbaum, Eiche) bedeckt sein kann und eine mäßige Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie ernähren sich überwiegend von Insekten, Kleinkrebsen und Plankton. Das Futterangebot besteht aus lebenden oder tiefgekühlten Cyclops, Daphnien, Bosmiden, Artemia, Roten Mückenlarven etc. Nach Gewöhnung wird auch hochwertiges, proteinreiches Trockenfutter (Granulat, Pellets, Flocken) meist gut angenommen, sollte aber nicht Hauptbestandteil der Ernährung sein.

Empfehlenswert ist, mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft. Es darf nur so viel gefüttert werden, wie sofort (in maximal 10 Minuten) gefressen wird.

Vergesellschaftung

Die Weißwangen-Grundeln sind gelegentlich etwas ruppig und Männchen verhalten sich innerartlich zänkisch. Sie sollten paarweise oder in einer kleinen Gruppe, in der sich die Aggressionen besser verteilen, gepflegt werden. Die Haltung einer Gruppe ist nur in einem größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Sie können gut mit Fischen, die sich in der oberen Wasserregion aufhalten, vergesellschaftet werden.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die etwas blasseren Männchen haben einen breiteren Kopf, dickere Lippen und Wangen sowie rote Flecken und Linien auf den Kiemenhäuten (Branchiostegalmembranen). Sie drohen und imponieren, indem sie den Kopf anheben und die aufgeblähten Kiemenhäute mit den roten Flecken zeigen.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind Höhlenbrüter. Die Eier werden meist auf der Decke einer Höhle oder Felsspalte abgelegt und vom Männchen bewacht. Die Larven schlüpfen nach 3-4 Tagen und treiben im Wasser. Sie beginnen sofort, nachdem ihr Dottersack aufgebraucht ist, kleinste Nahrung (Rädertierchen) aufzunehmen. Nach 9-12 Tagen ist ihre pelagische Entwicklung abgeschlossen und die Jungfische schwimmen frei.

Die Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien, Mikrowürmer) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Sie sitzen gerne auf flachen oder runden Steinen in der Strömung. Sie stammen aus kühlen Bergbächen und dementsprechend werden höhere Temperaturen auf Dauer nicht vertragen. Ihre Körperzeichnung kann, abgesehen von den roten Punkten an der Kopfunterseite, stark variieren. Die blassen Männchen können rasch ihre Farbintensität wechseln, z.B. bei Revierstreitigkeiten. 

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); BAENSCH & RIEHL (2004): Aquarien Atlas Bd. 2, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF