Neunstacheliger Stichling (Pungitius pungitius)

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Neunstacheliger Stichling
Pungitius pungitius
Neunstacheliger Stichling (Pungitius pungitius)
Name Neunstacheliger Stichling
Name Lat. Pungitius pungitius
Familie Stichlinge
Familie lat. Gasterosteidae
Ordnung Barschfischartige
Ordnung lat. Perciformes
Verbreitung Europa, Asien, Nordamerika
Lebensraum Ästuarien, Flüsse
Tiergröße 5-7 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 4-22 °C
pH-Wert 7,5-9,5
Härte 2-15 °dH
Verhalten Semi-aggressiv
Haltung Einzeln, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Pflanzennestbauer
Zucht Mittelschwer
Aquarium Ab 100 l oder Teichhaltung
Lebenserwartung 3-5 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Neunstacheligen Stichlinge sind in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel im Meer-, Brack- und Süßwasser weit verbreitet und haben einige Unterarten sowie Standortvarianten hervorgebracht. Sie leben in pflanzenreichen Flachwasserzonen langsam fließender Gewässer sowie in Teichen und Tümpeln.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und besonders sauerstoffspendenden Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Hornblatt etc.), großen Flusskieseln sowie einem Bodengrund aus Sand und rundkörnigem Kies eingerichtet sein und viel freien Schwimmraum bieten.

Bei der Pflege im Aquarium (ab 100 l) ist darauf zu achten, dass neben einer dichten Randbepflanzung und zahlreichen Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Steine) auch ausreichender Schwimmraum zur Verfügung steht. Ein weicher, mit etwas Falllaub (z.B. Buchenblätter) bedeckter Bodengrund, sauerstoffreiches Wasser und leicht abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes sollte ein dem Wasservolumen angepasster Filter nicht fehlen.

Ernährung

Sie sind Raubfische, die sich in der Natur von Kleinkrebsen, Insekten, Würmern und Fischbrut ernähren. Das Futterangebot besteht aus Lebendfutter, wie Cyclops, Daphnien, Artemia und Mückenlarven, das auch tiefgekühlt problemlos angenommen wird, oder einer handelsüblichen tiefgekühlten Spezialfuttermischung. Trockenfutter wird nicht akzeptiert.

Vergesellschaftung

Sie sind einzelgängerisch, sollten aber trotzdem in einer kleinen Gruppe von 3-4 Tieren gepflegt werden. Männchen verhalten sich während der Laichzeit innerartlich sehr territorial. Mit anderen robusten Fischen können sie gut vergesellschaftet werden, wobei zu kleine Fische als Nahrung angesehen werden.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen sind schlanker als die unscheinbar gefärbten Weibchen. Zur Balzzeit hat das Männchen eine lackschwarze Brust und weiße Brustflossenstacheln.

Die Männchen bauen ein Tonnennest aus Pflanzenmaterial, das mit Nierensekret verklebt wird und über dem Boden, meist zwischen Pflanzen hängt. Mehrere Weibchen legen ihre Eier im Nest ab. Das Männchen übernimmt die Brutpflege und bewacht die Brut. Nach 6-10 Tagen schlüpfen die Larven, nach weiteren 3-4 Tagen schwimmen sie frei und die Brutpflege endet. Wenn sich die Jungen zu weit vom Nest entfernen oder bei Gefahr, werden sie vom Männchen ins Maul genommen und in das Nest gebracht.

Im Aquarium müssen die Jungfische täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Stichlinge eignen sich gut für die Haltung in kleinen Teichen.

Werden sie im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.

Bei Temperaturen unter 8-10 °C verlangsamt sich der Stoffwechsel der Fische und es wird kein Futter mehr angenommen, entsprechend muss die Fütterung eingestellt werden. Fällt die Temperatur weiter, halten sie eine Winterruhe nahe dem Grund. Im Frühjahr, mit steigenden Temperaturen, kann langsam wieder die Fütterung aufgenommen werden. Eine Fütterung kann auch während anhaltender Wärmeperioden im Winter erforderlich sein.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Teich bzw. Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische; Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF