Zwerghexenwels (Rineloricaria beni)
Zwerghexenwels Rineloricaria beni | |
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Name | Zwerghexenwels |
Name Lat. | Rineloricaria beni |
Synonym | Hemiloricaria beni |
Familie | Harnischwelse |
Familie lat. | Loricariidae |
Ordnung | Welsartige |
Ordnung lat. | Siluriformes |
Verbreitung | Bolivien |
Lebensraum | Nebenflüsse, Bäche |
Tiergröße | 8 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 20-25 °C |
pH-Wert | 6,5-7,5 |
Härte | 1-10 °dH |
Verhalten | Nachtaktiv, friedlich |
Haltung | Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Höhlenbrüter |
Zucht | Schwierig |
Aquarium | ~ 100 l |
Lebenserwartung | 5-10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der vorwiegend dämmerungs- bis nachtaktiven Zwerghexenwelse sind Flüsse, Bäche und Seen im Einzugsgebiet des Rio Beni im Nordosten Boliviens. Sie leben im Flachwasser bevorzugt auf Sandböden zwischen Falllaub, versunkenen Baumstämmen, Ästen und in das Wasser ragenden Wurzeln.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Das Aquarium sollte eine dichte Bepflanzung haben mit Wurzeln, runden Steinen, Tonröhren und Höhlen (Versteckmöglichkeiten) sowie mit etwas Laub (Eiche, Seemandelbaum) bedeckten freien Sandflächen aus feinkörnigem Sand. Gedämpftes Licht und eine mittlere Strömung sind ideal.
Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert darf 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.
Ernährung
Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Insektenlarven und Kleinkrebsen. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Trockenfutter für Harnischwelse (Granulat, Pellets, Chips, Tabletten) sowie Zooplankton, Cyclops, Daphnien, Mückenlarven, Artemia etc. (lebend oder tiefgekühlt) füttern, dazu gelegentlich etwas pflanzliche Nahrung, wie Algenblätter, Zucchini, gequetschten Erbsen oder überbrühtem Spinat, die individuell unterschiedlich angenommen wird. Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird, ausgenommen Pflanzenkost. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Zwerghexenwelse sind ruhige und friedliche Fische. Die Männchen verhalten sich nur während der Laichzeit etwas territorial. Sie sollten paarweise oder in einer Gruppe von 3-5 Tieren gepflegt werden. Die Gruppenhaltung ist nur in einem größeren, gut strukturierten Becken empfehlenswert. Sie sind für ein Gesellschaftsbecken mit anderen ruhigen und friedlichen Fischen sehr gut geeignet.
Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Geschlechtsunterschied
Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Geschlechtsreife Männchen haben Odontoden (spitze Hautzähnchen) an Kopf und Brustflossen. Laichreife Weibchen erscheinen etwas runder.
Fortpflanzung und Zucht
Sie sind Höhlenbrüter. Das Weibchen klebt die Eier an die Decke einer Höhle, wo sie vom Männchen befruchtet werden. Das Männchen betreibt die Brutpflege. Nach 4-5 Tagen schlüpfen die Jungfische und werden dann noch einige Tage betreut bevor die Brutpflege endet. Die Jungfische müssen mehrmals täglich mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien, Mikrowürmer, Cylops, feines Trockenfutter) gefüttert werden.
In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.
Wichtige Information
Sie sind langsame Fresser und sollten nicht mit Fischen, die Nahrungskonkurrenten sind, gehalten werden. Eine gemeinsame Pflege mit anderen bodenlebenden Fischen ist nicht empfehlenswert.
Beim Fang sind möglichst feinmaschige Netze zu verwenden, damit sich die Hartstrahlen der Brustflossen oder die Hautzähne (Odontoden) auf den Knochenplatten nicht verhaken, die beim Anfassen schmerzhafte Stichverletzungen verursachen können.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Winter Werner; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF