Blauer Kongocichlide (Nanochromis parilus)

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Blauer Kongocichlide
Nanochromis parilus
Blauer Kongocichlide (Nanochromis parilus)
Name Blauer Kongocichlide
Name Lat. Nanochromis parilus
Familie Buntbarsche
Familie lat. Cichlidae
Ordnung Buntbarschartige
Ordnung lat. Cichliformes
Verbreitung Kongo
Lebensraum Bäche, Flüsse
Tiergröße 7-8 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 24-26 °C
pH-Wert 6,0-7,0
Härte 1-8 °dH
Verhalten Semi-aggressiv
Haltung Paar
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Höhlenbrüter
Zucht Schwierig
Aquarium Ab 100 l
Lebenserwartung 3-5 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Blauen Kongocichliden sind im Flusssystem des unteren Kongo in der Demokratischen Republik Kongo weit verbreitet. Sie leben in den strömungsärmeren Randbereichen der Stromschnellengebiete zwischen Felsen und Wurzeln.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine Rand- und Hintergrundbepflanzung haben, mit vielen Versteckmöglichkeiten, wie Steine, Wurzeln und Höhlen (z.B. halbierte Kokosnüsse) sowie freien Schwimmraum bieten. Ein dunkler, mit etwas Laub (Seemandelbaum, Eiche) bedeckter Bodengrund aus Kies, etwas abgeschattetes Licht (Schwimmpflanzen) und weiches, leicht saures Wasser mit einer mittleren Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

In der Natur ernähren sie sich von Würmern, kleinen Krustentieren und Insekten. Das Futterangebot besteht aus lebenden oder tiefgekühlten Cyclops, Daphnien, Artemia, Schwarze Mückenlarven etc. oder einer handelsüblichen tiefgekühlten Spezialfuttermischung. Auch hochwertiges, proteinreiches Trockenfutter (Flocken, Granulat, Pellets, Tabletten) für Cichliden wird gut akzeptiert, sollte aber nicht Hauptbestandteil der Nahrung sein.

Empfehlenswert ist, mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen. Es darf nur so viel gefüttert werden, wie sofort (in maximal 10 Minuten) gefressen wird.

Vergesellschaftung

Sie sind relativ friedliche Buntbarsche und sollten paarweise gepflegt werden. Zur Laichzeit sind die Männchen etwas aggressiv gegenüber Artgenossen. Die Haltung mehrerer Paare ist nur in einem größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Sie können gut mit anderen friedlichen, nicht zu großen Fischen vergesellschaftet werden. Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Weibchen sind intensiver gefärbt, haben einen zart violetten Bauch und auch außerhalb der Laichzeit eine deutlich erkennbare Genitalpapille. Die etwas größeren Männchen haben eine etwas längere, spitz ausgezogene Rückenflosse.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind Höhlenbrüter und heften den Laich meist an die Höhlendecke oder an die Wände. Das Weibchen betreibt die Brutpflege, während das Männchen das Revier verteidigt (Elternfamilie). Die Jungfische schlüpfen nach 2-3 Tagen und schwimmen nach 7-8 Tagen frei. Beide Elterntiere bewachen noch einige Zeit die Jungfische und führen sie durch das Aquarium bevor die Brutpflege endet.

Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Sie leben in Flüssen mit einem klaren, bräunlich gefärbten an Huminstoffen reichem Wasser. Dementsprechend ist der Zusatz von Torfextrakt oder die Filterung über Torf sowie die Verwendung von Laub (Seemandelbaum, Eiche etc.) empfehlenswert, um das Wohlbefinden und die Farbintensität der Fische zu steigern. Das Laub reichert das Wasser mit Huminstoffen an und senkt auf natürliche Weise den pH-Wert.

In ihrem Verbreitungsgebiet gibt es einige unterschiedlich gefärbte Standortvarianten.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2004): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF