Blauflossen-Zwergharnischwels (Baryancistrus beggini)

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Blauflossen-Zwergharnischwels
Baryancistrus beggini
Blauflossen-Zwergharnischwels (Baryancistrus beggini)
Name Blauflossen-Zwergharnischwels
Name Lat. Baryancistrus beggini
Synonym L239
Familie Harnischwelse
Familie lat. Loricariidae
Ordnung Welsartige
Ordnung lat. Siluriformes
Verbreitung Venezuela
Lebensraum Flüsse
Tiergröße 10 cm
Ernährung Limnivor, weiches Holz
Temperatur 23-29 °C
pH-Wert 5,5-7,5
Härte 1-10 °dH
Verhalten Nachtaktiv, territorial
Haltung Einzeln, Paar
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Höhlenbrüter
Zucht Schwierig
Aquarium ~ 150 l
Lebenserwartung 10-15 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der dämmerungs- bis nachtaktiven Blauflossen-Zwergharnischwelse ist das Einzugsgebiet des oberen Rio Orinoco in Venezuela sowie des Rio Guaviare in Kolumbien. Sie halten sich vorwiegend im Flachwasser mit Steinen, Geröll und totem Holz auf.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine robuste Randbepflanzung haben mit Steinen, Höhlen (Welshöhlen) und Wurzeln, die Versteckmöglichkeiten bieten und die zugleich Bestandteil der Nahrung sind. Ein Bodengrund aus Sand und rundkörnigem Kies, gedämpftes Licht (Schwimmpflanzendecke) sowie eine mittlere Strömung ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie fressen den pflanzlichen Belag (Aufwuchs) von Steinen, Hölzern, Pflanzen etc. und die darin befindlichen Kleinstlebewesen. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Trockenfutter für Harnischwelse (Granulat, Pellets, Chips, Tabletten) füttern, ergänzt mit Algenblättern, weichem Holz und frischem Gemüse, wie Zucchini, Broccoli, gequetschten Erbsen oder überbrühtem Spinat, dazu gelegentlich in kleinen Mengen Zooplankton, Cyclops, Daphnien, Artemia, Mückenlarven etc. (lebend oder tiefgekühlt). Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird, ausgenommen Pflanzenkost. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Sie verhalten sich oft innerartlich territorial, aber auch gegenüber Welsen mit ähnlichem Aussehen, daher sollten mehrere Tiere nur in großen und reich strukturierten Becken gemeinsam gepflegt werden. Gegenüber anderen Fischen sind sie friedlich und gut für ein Gesellschaftsbecken geeignet.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die Männchen haben mehr und längere Odontoden am ersten Brustflossenstrahl als die Weibchen. Geschlechtsreife Weibchen sind etwas runder.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind Höhlenbrüter. Nachdem das Weibchen in einer Höhle abgelaicht hat übernimmt das Männchen die Brutpflege. Nach ca. 11 Tagen schwimmen die Jungfische frei und die Brutpflege endet. Die Jungfische müssen mehrmals täglich gefüttert werden. Als Aufzuchtfutter eignet sich zerriebenes Trockenfutter, Artemia, Cyclops und kleingeschnittenes Gemüse.

In einem Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Es gibt unterschiedliche Auffassungen, ob sie der Gattung Baryancistrus oder Ancistrini zuzuordnen sind.

Sie besitzen ein kräftiges Saugmaul, mit löffelförmigen Zähnen zum Abraspeln von Holz und eine Darmflora, die es den Fischen ermöglicht, die Zellulose zu verdauen.

Beim Fang sind möglichst feinmaschige Netze zu verwenden, damit sich die Hartstrahlen der Brustflossen oder die Hautzähne (Odontoden) auf den Knochenplatten nicht verhaken, die beim Anfassen schmerzhafte Stichverletzungen verursachen können.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Ruinemans Aquarium B.V.

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); WERNER, LECHNER, SCHMIDT (2005): MiniAtlas L-Welse, Bede Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch 

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF