Rotsaum-Prachtbarsch (Wallaceochromis humilis)

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Rotsaum-Prachtbarsch
Wallaceochromis humilis
Rotsaum-Prachtbarsch (Wallaceochromis humilis)
Name Rotsaum-Prachtbarsch
Name Lat. Wallaceochromis humilis
Synonym Pelvicachromis humilis
Familie Buntbarsche
Familie lat. Cichlidae
Ordnung Buntbarschartige
Ordnung lat. Cichliformes
Verbreitung Westafrika
Lebensraum Bäche
Tiergröße ♀ 10 cm, ♂ 15 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 24-27 °C
pH-Wert 5,0-7,0
Härte 5-12 °dH
Verhalten Semi-aggressiv
Haltung Paar
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Höhlenbrüter
Zucht Mittelschwer
Aquarium ~ 200 l
Lebenserwartung 3-5 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Rotsaum-Prachtbarsche ist Guinea, Sierra Leone und der Westen von Liberia und sie haben einige Standortvarianten, die sich in ihrer Färbung unterscheiden hervorgebracht. Sie leben in sauerstoffreichen, langsam fließenden Urwaldbächen.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte viele Versteckmöglichkeiten, wie Steine, Wurzeln und Höhlen (z.B. halbierte Kokosnüsse) bieten, einige robuste Pflanzen zur Dekoration und freien Schwimmraum haben. Weiches, leicht saures Wasser und ein dunkler, mit etwas Laub (Seemandelbaumblätter) bedeckter Bodengrund aus Sand oder Kies ist ideal.

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus Trocken-, Lebend- und Tiefkühlfutter. Für eine ausgewogene Ernährung mindestens einmal täglich mit einem hochwertigen, sinkenden Trockenfutter für Cichliden (Flocken, Granulat, Pellets) sowie mit Cyclops, Daphnien, Artemia etc. (lebend oder tiefgekühlt) füttern. Zusätzlich benötigen sie pflanzliche Nahrung, wie Algenblätter, Algen-Wafers, überbrühte Blatt- und Wildgemüse oder Trockenfutter mit hohen pflanzlichen Anteilen (Spirulina).

Es darf nur so viel gefüttert werden, wie innerhalb weniger Minuten gefressen wird. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Die ruhigen, etwas scheuen Fische bilden feste Paare und verteidigen ihr Revier während der Laichzeit sehr nachdrücklich. Die Haltung mehrerer Paare ist nur in einem größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Sie können gut mit nicht zu lebhaften Fischen vergesellschaftet werden.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Das Männchen ist größer, farbenprächtiger und besitzt deutlich längere, spitz ausgezogene Flossen. Das Weibchen ist etwas kleiner und rundlicher.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind Höhlenbrüter und heften den Laich meist an die Höhlendecke oder an die Wände. Das Weibchen betreibt die Brutpflege, während das Männchen das Revier verteidigt (Elternfamilie). Die Jungfische schlüpfen nach 2-3 Tagen und schwimmen nach 7-8 Tagen frei. Beide Elterntiere bewachen noch einige Zeit die Jungfische und führen sie zu den Futterstellen im Aquarium bevor die Brutpflege endet.

Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Verschiedene Standort- oder Farbvarianten sollten nicht gemeinsam gepflegt werden, da es zu unerwünschten Kreuzungen (Hybridisierung) kommen kann.

Der Zusatz von Torfextrakt oder die Filterung über Torf fördert das Wohlbefinden und steigert die Farbintensität der Tiere.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert sind mindestens 14-tägig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Anton Lamboj

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); BAENSCH & RIEHL (2004): Aquarien Atlas Bd. 2, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF