Formosa-Grundel (Rhinogobius formosanus)

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Formosa-Grundel
Rhinogobius formosanus
Formosa-Grundel (Rhinogobius formosanus)
Name Formosa-Grundel
Name Lat. Rhinogobius formosanus
Synonym Rhinogobius nagoyae formosanus
Familie Echte Grundeln
Familie lat. Gobiidae
Ordnung Grundelartige
Ordnung lat. Gobiiformes
Verbreitung Südostasien
Lebensraum Bäche
Tiergröße 7-8 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 18-28 °C
pH-Wert 6,0-8,0
Härte 5-15 °dH
Verhalten Semi-aggressiv
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Höhlenbrüter
Zucht Schwierig
Aquarium Ab 100 l
Lebenserwartung 5-8 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Formosa-Grundeln kommen ausschließlich (endemisch) im Norden und Nordosten von Taiwan vor. Sie leben in rasch fließenden, sauerstoffreichen Bächen und kleinen Flüssen mit sandig-felsigen Böden zwischen Flusskieseln, Geröll, Laub und Wasserpflanzen.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine zum Teil dichte Bepflanzung haben und mit runden Flusskieseln, flachen Steinen und Höhlen (z.B. Tonröhren) strukturiert sein. Ein feinkörniger Bodengrund aus rundem Kies, der mit etwas Laub (Seemandelbaum, Eiche) bedeckt sein kann und eine mäßige Strömung ist ideal.  

Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie ernähren sich überwiegend von Insekten, Kleinkrebsen und Plankton. Das Futterangebot besteht aus lebenden oder tiefgekühlten Cyclops, Daphnien, Bosmiden, Artemia, Mysis, Roten Mückenlarven etc. Nach Gewöhnung wird auch hochwertiges, proteinreiches Trockenfutter (Granulat, Pellets, Flocken) meist gut angenommen, sollte aber nicht Hauptbestandteil der Nahrung sein.

Empfehlenswert ist, mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft. Es darf nur so viel gefüttert werden, wie sofort (in maximal 10 Minuten) gefressen wird.

Vergesellschaftung

Sie verhalten sich gelegentlich etwas ruppig gegen andere Fische und Männchen sind innerartlich zänkisch. Sie sollten paarweise oder in einer kleinen Gruppe, in der sich die Aggressionen besser verteilen, gepflegt werden. Die Haltung einer Gruppe, zwei Männchen mit mehreren Weibchen, ist nur in einem größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Sie können gut mit Fischen, die sich in der oberen Wasserregion aufhalten, vergesellschaftet werden.

Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Geschlechtsunterschied

Die größeren und farbenprächtigeren Männchen haben eine ausgezogene Rücken- und Afterflosse. Während der Laichzeit sind die Eier im leuchtend blauen Bauch des Weibchens sichtbar.

Fortpflanzung und Zucht

Die zahlreichen, sehr kleinen Eier werden meist auf der Decke einer Höhle oder Felsspalte abgelegt und vom Männchen bewacht. Die Larven schlüpfen nach 3-4 Tagen und treiben im Wasser. Sie beginnen sofort, nachdem ihr Dottersack aufgebraucht ist, kleinste Nahrung (Rädertierchen) aufzunehmen. Nach 9-12 Tagen ist ihre pelagische Entwicklung abgeschlossen und die Jungfische schwimmen frei.

Die Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien, Mikrowürmer) gefüttert werden. In Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.

Wichtige Information

Die Grundeln sitzen gerne auf flachen oder runden Steinen in der Strömung. Sie stammen aus kühlen Bergbächen und dementsprechend werden höhere Temperaturen auf Dauer nicht vertragen. Sie können sehr rasch ihre Färbung stimmungsbedingt wechseln, z.B. bei Revierstreitigkeiten.

Die Formosa-Grundel wurde lange als Unterart der Rhinogobius nagoyae betrachtet bevor sie als eigene Art anerkannt wurde.

Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Merz Zierfischgroßhandel

Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF