Schläfer (Nimbochromis livingstonii)
Schläfer Nimbochromis livingstonii | |
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Name | Schläfer |
Name Lat. | Nimbochromis livingstonii |
Familie | Buntbarsche |
Familie lat. | Cichlidae |
Ordnung | Buntbarschartige |
Ordnung lat. | Cichliformes |
Verbreitung | Malawisee |
Lebensraum | Flachwasser |
Tiergröße | 20-25 cm |
Ernährung | Carnivor |
Temperatur | 24-28 °C |
pH-Wert | 7,5-8,8 |
Härte | 10-25 °dH |
Verhalten | Räuberisch, aggressiv |
Haltung | Harem |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Fortpflanzung | Maulbrüter |
Zucht | Mittelschwer |
Aquarium | Ab 450 l |
Lebenserwartung | 6-10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Schläfer kommen ausschließlich (endemisch) im Malawisee vor und sind besonders in der südlichen Seehälfte verbreitet. Sie leben bevorzugt in der Uferzone von geschützten Buchten mit Vallisnerien-Feldern und sandig-schlammigen Böden, gelegentlich aber auch in der felsigen Zone.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Das Aquarium sollte eine Randbepflanzung (z.B. Vallisnerien) haben mit großen, freien Sandflächen und einigen Felsbrocken (Versteckmöglichkeiten, Sichtbarrieren) sowie viel freien Schwimmraum bieten. Ein heller, tiefer Bodengrund aus Sand oder feinem Kies ist ideal.
Es darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.
Ernährung
Sie sind Lauerjäger, die sich von Fischen und Wirbellosen ernähren. Das Futterangebot besteht entsprechend ihrer Größe aus Insektenlarven, Würmern, Garnelen und Fischen, das problemlos auch in tiefgekühlter Form angenommen wird, ergänzt mit handelsüblichen tiefgekühlten Spezialfuttermischungen für Cichliden. Auch hochwertiges Trockenfutter für Cichliden (Granulat, Pellets) wird gut akzeptiert.
Empfehlenswert ist mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft. Es darf nur so viel gefüttert werden, wie in wenigen Minuten gefressen wird.
Vergesellschaftung
Sie sollten im Harem, ein Männchen mit mehreren Weibchen, gepflegt werden. Männchen sind untereinander, aber auch gegen nicht paarungsbereite Weibchen territorial und aggressiv. Die Haltung eines Harems ist nur in einem wesentlich größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Sie sind durchsetzungsfähige Jäger, die aber gut mit anderen großen Cichliden vergesellschaftet werden können. Zu kleine Fische werden als Nahrung angesehen.
Grundsätzlich dürfen nur verträgliche Fischarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Geschlechtsunterschied
Die Tiere unterscheiden sich deutlich in der Färbung (Sexualdichromatismus). Das geschlechtsreife Männchen hat einen blau gefärbten Kopf und Eiflecken auf der Afterlosse. Das Weibchen ist kleiner und unscheinbar gold-braun gefleckt.
Fortpflanzung und Zucht
Sie sind maternale Maulbrüter. Das Weibchen laicht auf Sand oder einem flachen Stein bis zu 100 Eier ab. Nach der Befruchtung durch das Männchen nimmt sie das Weibchen sofort in ihren Kehlsack zur Maulbrutpflege auf und behält die Jungfische auch nach dem Schlüpfen in ihrem Kehlsack. Nach ca. 3 Wochen werden die Jungfische entlassen. Während der gesamten Maulbrutpflege nimmt das Weibchen keine Nahrung zu sich. Die Jungfische werden noch ca. 10 Tage vom Weibchen betreut und bei Gefahr im Kehlsack aufgenommen, bevor die Brutpflege endet.
Jungfische müssen täglich mehrmals mit speziellem Aufzuchtfutter (Artemia-Nauplien) gefüttert werden. In einem Gesellschaftsbecken ist die Zucht kaum möglich, da die Jungfische eine leichte Beute sind.
Wichtige Information
Sie lauern regungslos, oft flach am Boden liegend oder im Sand eingegraben auf Beute. Diesem Jagdverhalten entsprechend werden sie "Schläfer" genannt.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1998): Tierschutzgutachten - Haltung von Zierfischen (Süßwasser); RIEHL & BAENSCH (2006): Aquarien Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF